Der prächtige Friesen-Rappen Rico begeisterte die Besucher schon vor seinem Auftritt. Foto: Morlok

Der Leonhardsritt in Horb ging zum neunten Mal über die Bühne. Die Organisatoren hatten mit einigen Hindernissen zu kämpfen. Am Ende gab es aber viele strahlende Gesichter.

Der Leonhardsritt ist inzwischen als feste Größe im Jahresprogramm der Gemeinde und der Kolpingsfamilie etabliert. Vor elf Jahren von Manfred Bok als Reiterprozession aus der Taufe gehoben, um mit einem anschließenden Fest auf der Schütte für das marode Stiftskirchendach Geld zu sammeln, durfte man nun am diesjährigen Tag der Deutschen Einheit bereits den 9. Leonhardsritt gemeinsam begehen. Corona hat den Organisatoren und Ausrichter zwar das zehnjährige Jubiläum in diesem Jahr unmöglich gemacht, doch gefeiert wurde trotzdem als gäbe es nichts Wichtigeres, denn man braucht dringend Geld, um nun die Dachsanierung der Liebfrauenkirche mitfinanzieren zu können. Und bei so einem Fest ist jede helfende Hand willkommen.

Dies sah auch der emeritierter Weihbischof Johannes Kreidler so und stellte sich in den Dienst der guten Sache. Der in Grünmettstetten geborene Geistliche feierte mit einigen hundert Besuchern ein Pontifikalamt, das von den Musikanten aus Betra umrahmt wurden. Kreidler sprach vom friedlichen Miteinander aller Menschen, aber auch vom Leben mit Tieren, den Geschöpfen Gottes.

Krankheitsbedingte Absagen erschwertenden Programmablauf

Für die Besucher ging nach dem Gottesdienst der Run auf Schnitzel, Maultaschen und Co. los, und für Cheforganisator Manne Bok stellte sich immer wieder die Frage, wie er an diesem Nachmittag ein vernünftiges Show-Programm hinbekommt, da einige fest eingeplante Elemente für das Nachmittagsprogramm krankheitsbedingt absagen mussten.

Bis auf das Kutschengespann von Hans Schmid aus Bittelbronn fielen die anderen beiden Kutschen aus, auch waren zu wenig Pferde für eine Prozession vor Ort und zu allem Übel musste er ständig seinen Soundmixer suchen, der überall war, nur nicht dort, wo er sein sollte. Das ging teils sogar so weit, dass die Chefin der Rexinger Rötenbergkoppel, Elke Bouctot, ihrer Tochter Léa die Musik für ihre Vorführung im eleganten Damensattel im Handy hinterhertragen musste. „Ohne Musik kann die ihre Präsentation nicht reiten“, erklärte sie.

Ein besonderer Reitersmann in der „Arena“

Die Rexinger hatten zudem einen besonderen Reitersmann zu Gast. Pater Janis ritt hoch zu Ross in die Arena ein. „Es ist ein gutes Gefühl, auf einem Pferd zu sitzen“, stellte der Horber Seelsorger, der nicht zum ersten Mal auf einem Ross saß, hinterher fest.

Pferde, darunter die beiden wunderbaren Friesen von Marita und Holger Koppenhagen aus Albstadt oder die Friesen-Quadrille vom Deutschen Friesen-Zuchtverband – bei dem acht Tiere, darunter ein sehr seltener schwarz-weiß gescheckter Pinto, unter ihren Reitern den Tanz der schwarzen Pferde in Vollendung demonstrierten –, prägten hauptsächlich das Bild an diesem Nachmittag. „Wir kommen in alter Verbundenheit zu Manfred Bok jedes Jahr hierher“, unterstrich Andrea Stehle ihre Freundschaft zum Initiator des Leonhardsrittes.

Hunde zeigen beeindruckende Leistungen

Bok konnte sich auch darüber freuen, dass die beiden Hunde-Trainerinnen Sonja Scheuer aus Horb und Anke Opwis aus Besenfeld mit ihren vierbeinigen Partnern beeindruckende Dressurleistungen auf den Rasen zauberte. Wer etwas über Waldtiere erfahren wollte, der war am Stand von Wolfgang Albert, der die Jägervereinigung Freudenstadt vertrat, richtig. Beim Reitverein Wehrstein Empfingen konnten die Kids eine Runde auf einem echten Pony drehen. Als krönenden Abschluss des Leonhardsrittes 2023 segnete Pater Janis Tiere und Menschen.

Musikalisch unterhielten die Alphornbläser vom Kniebis, und zum Festausklang das Akkordeon-Orchester aus Grünmettstetten die Gäste, die außer von leckeren Speisen, Kuchen, Kaffee und Getränken sowie einem trotz allen Widrigkeiten gelungenen Rahmenprogramm auch von einem herrlichen, sonnigen Herbsttag verwöhnt wurden.