Große Bewunderung gab es für das Modell einer stattlichen Burganlage und für die Modell-Herrschaftshäuser im ersten Obergeschoss des Forums König-Karls-Bad. Foto: Ziegelbauer

Die „Schwarzwälder-Klötzles-Tage“ locken an drei Tagen wieder jede Menge Besucher ins Forum König-Karls-Bad in Bad Wildbad.

Nur Sachschaden entstand am Sonntag kurz nach 12 Uhr beim Entgleisen eines Zuges in Bad Wildbad. Nein, nicht auf den Schienen der Enztalbahn, sondern auf denjenigen der großen Modellbahnanlage im Rahmen der „Schwarzwälder-Klötzles-Tage“ im Erdgeschoss und im Obergeschoss des Forums König-Karls-Bad.

Besucht wurden diese vom Samstagmittag bis zum Montagabend von einer vierstelligen Zahl Interessierter. Schon am Sonntagabend war einer Zwischenbilanz zufolge eine dreistellige Besucherzahl erreicht.

Zeitaufwendiges Schaffen

Bereits im vorigen Jahr war die Bad Wildbad-Touristik auf der Suche nach einer solchen oder ähnlichen Veranstaltung im Internet fündig geworden. Sie hatte die Verbindung zu dem Leipziger Verein „LBRICK“ aufgenommen, woraus die ersten „Schwarzwälder Klötzles-Tage“ im Juni 2022 entstanden. Jetzt sind sie wieder angereist: die Freunde der Lego-Klötzle aus Leipzig.

Aber nicht nur diese, sondern mit „LBRICK“ befreundete „Künstler“, die sich in vielen Bereichen ihres überaus zeitaufwendigen Schaffens und Wirkens beispielsweise in den Sparten Technik, Eisenbahn, Architektur und auch Fantasie mit den „Klötzle“ befassen. Und das weniger mit nur Hunderten oder Tausenden, sondern bei so manchen Werken mit Teilen im fünf- und sechsstelligen Bereich.

Die Aussteller kamen nicht nur aus Leipzig, sondern im Rahmen von Freundschaften, Kooperationen und Kontakten zu „LBRICK“ auch aus anderen Regionen wie etwa aus Berlin und aus Bayern.

Bei den Besuchern der „Schwarzwälder Klötzles-Tage“ gab es ein breites Alters-Spektrum: Jung und Alt fanden sich ein, um die aufgebauten Objekte zu bestaunen. Aber nicht nur das: In zwei Zimmern im Obergeschoss des „Forum König-Karls-Bad“ waren Tische mit unzähligen weißen und bunten Klötzle aufgebaut, an denen die Besucher nach Herzenslust „werkeln“ und auch diverse Aufgaben mit Spürsinn und scharfer Beobachtungsgabe absolvieren konnten. Im großen Saal im Erdgeschoss des historischen Gebäudes Forum König-Karls-Bad war die Modell-Eisenbahn mit vielen Bauwerken und Brücken von Rio Lachmann (Leipzig) der Blickfang. Mit rund 130 Metern an Gleisen, auf denen zeitweilig mehrere Modellzüge unterwegs waren. Zudem wurden hier „Klötzle“ und andere für das anspruchsvolle Hobby notwendige Teile angeboten. „Schau mal, eine Pirateninsel und ein Piratenschiff“, begeisterte sich ein junger Besucher im Obergeschoss für eine solche, wie sie im Südpazifik gelegen sein könnte, und zwar hergestellt aus 110 000 kleinen und teilweise sehr filigranen Bauteilen. Daneben war das französische „Chateau de L’Orme“ eines Berliner „Baumeisters“ mit 150 000 Bauteilen zu bestaunen. Große Bewunderung fanden eine Schloss- und Burganlage sowie große nachgebaute Herrschaftshäuser. „Great Ball Contraption“ nannte sich ein sechs Meter langer Ballkreislauf aus rund 10 000 Lego-Teilen, bei dem alle Anlagen für den Transport der kleinen Bälle beziehungsweise Kugeln ständig in Bewegung waren.

Ferngesteuerte Fahrzeuge

Rund 360 Stunden ihrer Freizeit hatten Conny und Alexander von der Brelie aus Oberbayern in den Bau und in die Dekoration eines Flügels investiert – und zwar mit 43 000 Teilen. Dirk Delom präsentierte nicht nur Modellbauten, sondern auch Modell-Lokomotiven verschiedener Baureihen bis hin zum Schweizer „Krokodil“.

In einem weiteren Zimmer im Obergeschoss konnten die Besucher eine große Schwarzwälder Landschaft und sogar ferngesteuerte Lego-Modellfahrzeuge bestaunen, um nur einige wenige der vielen weiteren Exponate zu erwähnen.

Zusammenarbeit

Organisation
  Für die Vorbereitung und Organisation der „Schwarzwälder-Klötzles-Tage“ sorgte seitens des Vereins „LBRICK“ – wie schon 2022 – die im baden-württembergischen Ostalbkreis aufgewachsene und seit längerer Zeit in Leipzig lebende Kerstin Walker in Zusammenarbeit mit der Bad Wildbad-Touristik. „Wir haben erfolgreich zueinander gefunden“, berichtete sie unserer Redaktion. Sie freute sich über den guten Besuch der dreitägigen Ausstellung, für die ihrer Schilderung zufolge mit der weiten Anreise und Abreise sowie mit dem Auf- und Abbau sowie mit der mehrtägigen Präsenz vor Ort fast eine Woche Urlaub „geopfert“ werden muss.