Lancashire Heeler haben laut einer neuen Studie mit 15,4 Jahren im Median eine der höchsten Lebenserwartungen unter Hunden. Foto: Imago/Ardea

Von der kurzbeinigen Promenadenmischung bis zum eleganten Windhund: Hunde sind so unterschiedlich wie die Menschen, bei denen sie leben. Doch wie alt werden Hunde eigentlich? Das sagt eine neue Studie.

Kleine Hunde mit langen Schnauzen leben neuen Forschungsergebnissen zufolge häufig Jahre länger als große Hunde mit flachen Gesichtern. Laut einer in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ am Donnerstag (1. Februar) veröffentlichten britischen Studie haben Lancashire Heeler mit 15,4 Jahren im Median die höchste Lebenserwartung, gefolgt von Tibet-Spaniels (15,2 Jahre) und Zwergdackeln (14 Jahre).

 

Hündinnen (12,7 Jahre) leben demnach tendenziell etwas länger als Rüden (12,4 Jahre), reinrassige Hunde anders als in früheren Studien festgestellt etwas länger als Mischlinge. Die Studie basiert auf Daten von mehr als 500 000 Hunden in ganz Großbritannien.

Faktoren für die Lebenserwartung von Hunden

Langlebige Rasse: Langhaar-Zwergdackel. Foto: Imago/Imagebroker

Ein „mittelgroßer, flachgesichtiger Rüde – etwa eine englische Bulldogge – hat ein fast dreimal so hohes Risiko, kürzer zu leben, als eine kleine, langgesichtige Hündin, etwa ein Zwergdackel“, erklärt Kirsten McMillan, Autorin der Studie und Datenmanagerin bei „Dogs Trust“, einem Wohltätigkeitsverein für Hunde.

Laut McMillan ist es die erste Studie, die den Zusammenhang zwischen der Lebenserwartung von Hunden und Faktoren wie Rasse, Größe oder Gesichtsform untersucht. Bei mehr als 150 Rassen und Kreuzungen liegt demnach die Lebenserwartung im Median bei 12,5 Jahren. Für Französische Bulldoggen beispielsweise beträgt sie jedoch nur 9,8 Jahre.

Info: Freundschaft zwischen Tier und Mensch

Freundschaft
Wer sagt eigentlich, dass Freunde immer auf zwei Beinen gehen müssen und nur Menschen zu echter, tiefer Freundschaft fähig sind? „Freunde sind Individuen, die viel Zeit miteinander verbringen. Es geht bei Freundschaft um soziale Verträglichkeit, Toleranz und das Aktivieren des Beruhigungssystems“, sagt Kurt Kotrschal, emeritierter Biologe und Verhaltensforscher an der Universität Wien. Nach dieser Definition macht es überhaupt keinen Unterschied, ob der Freund dicht behaart ist, maunzt, bellt oder wiehert, wenn er sich freut und Liebesbekundungen einfordert.

Kumpane
Unsere Stresssysteme würden durch angenehme soziale Kontakte deaktiviert, erklärt der frühere Leiter der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle für Ethologie in Grünau Verhaltensbiologe. Es gebe keinen signifikanten Unterschied zwischen menschlichen Freunden und Tieren – den sogenannten Kumpan-Tieren. „Wenn die Beziehung okay ist, entfalten sie bei beiden dieselben positiven Wirkungen auf Psyche und Physiologie. Gelegentlich sogar noch bessere, etwa weil man sich bei menschlichen Freunden davor hütet, sich zu blamieren.“

Empfindungen
Tiere können, denken, fühlen und empfinden. Zumindest höhere Säugetiere verfügen über all das, was originäre Intelligenz ausmacht: Emotionalität, Erkenntnisvermögen, ein komplexes soziales Zusammenleben sowie echte Lernfähigkeit. Sie empfinden Freude und Trauer, sie nehmen Zuwendung und Schmerzen wahr, sie können Liebe empfangen und Liebe schenken.

Fürsorge
„Alle Säugetiere sind wie der Mensch hauthungrig. Miteinander etwas tun, tolerant sein, das Ankurbeln von wechselseitiger Fürsorge – das machen Hunde und Katzen auch gegenüber dem Menschen. Da wird geleckt und geschleckt“, erklärt Kotrschal. Wenn eine Katze nach dem Putzen bei ihrem Herrchen gleich damit weitermacht, ist das eine „kätzische“ Art zu sagen: „Ich hab’ dich zum Schlecken gern. Du bist mein Freund.“

Beziehung
Katzen und Hunde hätten ein fast identisches soziales Gehirn wie der Mensch, so der Biologe. Die grundlegenden Mechanismen zwischen den Spezies seien gleich. Deshalb sei auch anzunehmen, dass sie ähnlich wahrnehmen wie wir. „Wenn der Mensch einen Hund streichelt, gibt es bei beiden einen Ausstoß des Bindungshormons Oxytocin. Es handelt sich um eine sehr symmetrische Beziehung. Ich denke, das ist bei Katzen und Hunden nicht anders.“ „Aus biologischer Sicht ist das Verhältnis von Tier und Mensch eine echte Sozialpartnerschaft und Freundschaft“, betont Kotrschal. Und wie in einer menschlichen Freundschaft ist es ein Geben und Nehmen. „Wenn in einer menschlichen Beziehung der eine nur gibt und der andere nur nimmt, dann wird die Beziehung nicht ewig halten.“

Freundschaft
„Jede Freundschaft ist einmalig“, sagt Kotrschal. „Sie besteht nicht nur aus den Eigenschaften der beiden Partner, sondern darin, was zwischen den beiden entsteht. Jede Partnerbeziehung ist einzigartig – sowohl bei Tieren als auch bei Menschen.“ Irgendwann kommt der Tag, an dem man von seinem tierischen Freund Abschied nehmen muss. „Das ist so, wie wenn man einen Menschen verliert“, weiß der Hundebesitzer aus eigener Erfahrung. Und wie in menschlichen Beziehungen sei es nicht sehr klug, sich gleich danach den nächsten Partner anzulachen und zu versuchen, die verlorene Partnerschaft mit einem neuen Partner zu leben. „Das läuft meistens schief.“