Das geplante Buswartehäuschen am neuen Rathausplatz sorgte für reichlich Diskussionsstoff. Foto: Dold

Kosten haben sich nach Änderungen verdoppelt. "Tor" zu Lauterbach gefällt nicht jedem.

Lauterbach - Im Rahmen der Um- und Neugestaltung des Rathausplatzes sehen die Pläne unter anderem ein neues Buswartehäuschen an der Schramberger Straße vor.

Stadtplaner Christof Weigel stellte den aktuellen Stand der Maßnahmen und das aktualisierte Modell des neuen Rathausplatzes vor. Der Platz soll zum Treffpunkt in Lauterbach werden. Dementsprechend sieht der Plan neben möglichen Spielgelegenheiten auch ein Splittfeld vor, auf dem beispielsweise Boule gespielt werden könnte.

Großen Diskussionsbedarf sah der Gemeinderat jedoch bei dem geplanten Buswartehäuschen. Dabei soll das Häuschen einerseits vom Platz und andererseits von der Straße zugänglich sein – "sozusagen als Tor", erklärte Weigel den Gedanken hinter der Ausarbeitung.

Die Wände sowie das Dach des Häuschens sollen aus Holz sein. Um es vor der Witterung zu schützen, sei eine Glasbeschichtung des Dachs bereits in das Modell integriert, sagte Weigel. Mit den nun eingebrachten Änderungen koste das Häuschen nun jedoch nicht mehr wie zuvor veranschlagt 20.000 Euro, sondern 40.000 Euro.

Debatte um das neue "Tor" zu Lauterbach

Obwohl das Bushäuschen noch nicht Teil der aktuellen Ausschreibung von Mitteln war, wurde ausgiebig über das neue "Tor" zu Lauterbach diskutiert. Den Anfang machte Johannes Geprägs (CDU). Er merkte an, dass das Häuschen trotz Dach und Wänden durch das offene Design im Winter zugig sein werde. "Hier wird es etwas windiger als anderswo", wies er hin.

Einen Windschutz sah der Stadtplaner für das Innere des Hauses vor. Es könne jedoch überlegt werden, wie groß dieser am Ende sein müsse, antwortete Weigel.

Sonja Rajsp (UBL) zeigte sich über den Entwurf erschrocken. Während sie die Gestaltung des Platzes generell lobte, sei sie über die Dimensionen und die Gestaltung des Bushäuschens erschrocken. "Das fügt sich für mich nicht harmonisch ins restliche Bild der Platzgestaltung ein", kritisierte sie.

Problem: Im Winter zieht es

Erich Fehrenbacher (CDU) stimmte ihr zu: "Das ist für mich absolut nichts Schönes". Er sprach die Pflege und Sauberkeit des Häuschens an. Im Dach und im Inneren werde sich Laub und Spinnennetze ansammeln, warnte er. Er sei für eine pflegeleichte Alternative, die weniger anfällig für solche Verschmutzungen sei. Auch für ihn war klar, dass es in dem Häuschen ziehen werde, würde es wie in dem vorgestellten Entwurf umgesetzt werden.

Weigel schlug daraufhin vor, das Modell in den Gesamtentwurf einzusetzen, um so die Dimensionen des Hauses besser deutlich zu machen. Ansgar Fehrenbacher (UBL) sprach sich für einen "Eyecatcher" in der Dorfmitte aus. Ihm gefalle die Idee einer überdachten Bushaltestelle für alle Wartenden. Der dargestellte Entwurf sprach ihn jedoch ebenfalls nicht an. "Ich wünsche mir einen Vorschlag, der mehr Bezug zur Heimat, zum Schwarzwald und zu Lauterbach hat". Stefan Weinmann stimmte ihm zu: "Der Wow-Effekt ist jetzt noch nicht da". Außerdem schlug er eine elektronische Lösung hinsichtlich der Info-Tafeln im Inneren des Häuschens vor. "Möglicherweise ist auch eine interaktive Lösung wie vor dem Rathaus in Schramberg denkbar", hofft er.

"Was wollen wir eigentlich haben?"

Letztlich erkannte Weinmann an, dass mit dem Häuschen eine schwierige Balance gefunden werden müsse. Zum einen solle der Platz nicht zugebaut werden, um dem offenen Design nicht zu widersprechen, andererseits gäbe es mit dem Häuschen an dieser Stelle die Chance, einen neuen Treffpunkt entstehen zu lassen.

Nach der mehrstündigen Diskussion stellte Weinmann die entscheidende Frage: "Was wollen wir da eigentlich haben?" Ohne eine klare Position des Gemeinderats zu diesem Punkt könne auch Stadtplaner Weigel nicht weiter helfen und so viele Entwürfe machen, wie er möchte.

Letztlich entschied sich der Gemeinderat, das Thema um das Design des geplanten Bushauses in einer späteren Sitzung nochmals gesondert aufzugreifen. Auch die Einbindung der Bürger wurde vorgeschlagen. Einig waren sich die Räte darüber, dass an dieser Stelle ein Bushäuschen entstehen solle. Wie dieses aussehen soll und in welchem Umfang und Zweck es gebaut wird – darüber herrschte in dieser Sitzung Unklarheit.