Für den größten Arbeitgeber in Lauterbach sieht es gut aus. Foto: Archiv/Wegner

Derzeit laufen Gespräche mit Investoren. Schwestergesellschaft stellt Geschäftsbetrieb ein.

Lauterbach - Der Investorenprozess für das Unternehmen Bock, größter Arbeitgeber in Lauterbach, läuft. Derzeit werden Gespräche mit Investoren geführt. Schlecht dagegen ist die Situation bei der Schwestergesellschaft Weisser in Deißlingen: Dort wird der Geschäftsbetrieb eingestellt.

Deutlich besser ist die Lage beim Kunststoffunternehmen Bock: Die Pluta Rechtsanwalts-GmbH spricht von "guten Perspektiven".

Bei Bock ist der überwiegende Teil der Mitarbeiter weiterbeschäftigt; insgesamt arbeiten beim Unternehmen rund 80 Personen. Die kleine Zweigniederlassung in Engstlatt, einem Stadtteil von Balingen, "mit weniger als 20 Mitarbeitern wurde zwischenzeitlich geschlossen. Der Betriebsrat wurde hierbei miteinbezogen. Gründe hierfür sind zum einen eine bessere Kostensituation durch die Vermeidung von Doppelstrukturen, zudem hatten einige Führungskräfte in Engstlatt das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen", heißt es in der Mitteilung. Den verbliebenen Mitarbeitern in Engstlatt habe das Unternehmen eine neue Arbeitsstelle in Lauterbach angeboten. Auf betriebsbedingte Kündigungen habe verzichtet werden können.

Insolvenzgeld ist Ende März ausgelaufen

Das Insolvenzgeld lief Ende März aus. Seither werden die Löhne und Gehälter wieder aus dem operativen Geschäftsbetrieb bezahlt. "Aufgrund zahlreicher erfolgreicher Sanierungsmaßnahmen hat sich die Ertragsfähigkeit des Unternehmens soweit verbessert, dass die Gewinnzone erreicht wurde. Bisherige Planungen lassen eine weitere Fortführung zu", informiert Pluta weiter. Im Investorenprozess bestehe somit kein unmittelbarer Zeitdruck. Die Auftragslage bei Bock sei weiterhin gut. Bislang habe das Unternehmen noch keine nennenswerten Auswirkungen der Corona-Pandemie zu verzeichnen. Das Unternehmen Bock sei für die kommenden Monate gut aufgestellt. Insolvenzverwalter Florian Schiller von Pluta ist optimistisch: "Wir haben wichtige Sanierungsmaßnahmen umgesetzt und sind mit der Entwicklung zufrieden. Bock ist wieder profitabel."

Anders bei Weisser-Werkzeugbau in Deißlingen: Dort habe sich Auftragslage "zuletzt leider deutlich verschlechtert. Das Unternehmen arbeite defizitär. Das Insolvenzverwalter-Team hat nach eigener Aussage alle Kostenpositionen untersucht, aber weitere Kostensenkungen seien bei diesem kleinen Unternehmen nicht möglich. Es habe sich auch kein Interessent gefunden, der den Betrieb übernehmen möchte. "Daher musste der Insolvenzverwalter die Entscheidung treffen, den Geschäftsbetrieb bis Ende Juli 2020 einzustellen", informiert Pluta. Die zwölf Mitarbeiter würden alle bestehenden Aufträge für die Kunden bis dahin abarbeiten.

Bock und Weisser sind Schwestergesellschaften, rechtlich aber eigenständig.