Landrat Sven Hinterseh (rechts) tauscht sich mit Gerhard Kienzler (von links), Petra Hettich, Bürgermeister Jörg Frey und Silke Burger über aktuelle Maßnahmen in Schonach aus. Foto: Gemeindeverwaltung

Beim Besuch von Sven Hinterseh stellte Bürgermeister Jörg Frey den Umbau zum modernen Ärztehaus vor. Der Kreis bemüht sich derweil um den ÖPNV-Anschluss dorthin.

Die Tradition, das Ohr in den Orten des Landkreises zu haben, führte Landrat Sven Hinterseh mit seinem Besuch in Schonach kürzlich fort.

Gemeinsam mit den Fraktionsvorsitzenden und Bürgermeister-Stellvertretern Silke Burger, Petra Hettich und Gerhard Kienzler stellte Bürgermeister Jörg Frey die anstehenden Projekte und Entwicklungen vor.

„Der Umbau des Alten Schulhauses zu einem modernen und zeitgerechten Ärztehaus hat für uns absolute Priorität im Jahr 2024“, wird Frey in einer Mitteilung der Gemeindeverwaltung Schonach zitiert. Das ehrgeizige Projekt werde über verschiedene Zuschusstöpfe vom Land gefördert und erhalte neben der Schulnutzung auch Räume für eine moderne Arztpraxis mit fünf Behandlungszimmern und Therapieräume für Physio- und Ergotherapie. Starten werde die Praxis mit zwei Allgemeinärzten, Raphael Siepe und Thomas Schwarz, die schon an Entwicklungsmöglichkeiten arbeiten.

Thema Kinderärzte

In diesem Zusammenhang wurde auch das Dilemma mit den Kinderärzten im Schwarzwald-Baar-Kreis intensiv diskutiert. Landrat Sven Hinterseh brachte klar zum Ausdruck, dass dies grundsätzlich Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung sei, die Gemeinden und der Kreis aber vehement unterstützen müssten, weil von dortiger Seite keine Lösungen zu erwarten seien. Auch der Kreis mache sich hierzu intensive Gedanken. Auf Anregung der Ärzte liefen derzeit Bemühungen, die Buslinie von Triberg nach Furtwangen über den Ortskern von Schonach laufen zu lassen, damit das Ärztehaus möglichst direkt über den ÖPNV angefahren werden könne.

Des Weiteren stellten die Fraktionsvorsitzenden und der Bürgermeister die geplante Sozialraumimmobilie mit Tagespflege und barrierefreien Wohnungen vor. Hinterseh war sehr angetan von dieser Möglichkeit und betonte, wie wichtig gerade die Tagespflege für die Kommunen sei.

Bürgermeister Frey wies zudem auf die sehr kostenträchtige Sanierung der Sporthalle in Schonach hin, die als nächstes Großprojekt angepackt werden soll. Die Halle sei mit sieben Millionen Euro für die Sanierung sehr teuer, aber auch tagtäglich durch Schul- und Vereinssport völlig ausgelastet.

Auch der Tourismus war mit der geplanten Sanierung des Wohnmobilstellplatzes und dem Rückgang der Gastronomiebetriebe ein Thema. In Sachen Energiewende möchte die Gemeinde ebenfalls tätig werden. In Kürze werde über die Zulassung größerer Freiflächenphotovoltaikanlagen beraten.

Breitband: gut aufgestellt

Frey bedankte sich ausdrücklich bei Landrat Sven Hinterseh für sein „unglaublich großes Engagement in Sachen Breitbandversorgung“. Schonach war die erste Gemeinde im Landkreis, die den kompletten Außenbereich bereits an das Breitbandnetz angeschlossen hat. Eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität erfuhr dadurch Gemeinderätin Petra Hettich, wie sie berichtete. Denn sie bietet Ferienwohnungen an, zu deren Vermittlung der Breitbandanschluss unumgänglich sei.

Zur Lage der örtlichen Betriebe wurde mit dem Landrat grundlegend diskutiert. Gemeinderätin Silke Burger erklärte, dass sich die Betriebe bei den aktuellen Rahmenbedingungen in Deutschland intensiv mit der Akquise ausländischer Standorte beschäftigten. Auch Kurzarbeit werde in einigen Unternehmen vorbereitet. Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass die Probleme grundsätzlich bekannt seien. Allerdings werde ein verlässliches und nachhaltiges Einschreiten der Bundesregierung vermisst.