Mit dem Besuch von Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann und Finanzbürgermeister Hagen Breitling auf der Landesgartenschau in Überlingen schließt sich ein Kreis, der vor zehn Jahren seinen Ursprung nahm. Foto: Buckenmaier

Das war mehr als nur eine Stippvisite am Bodensee. Mit dem Besuch von Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann und Finanzbürgermeister Hagen Breitling auf der Landesgartenschau in Überlingen schließt sich ein Kreis, der vor zehn Jahren seinen Ursprung nahm.

Nagold/Überlingen - Damals, 2011, fand die kleine Gartenschau in Horb statt. Der Beigeordnete der Neckarstadt hieß vor zehn Jahren: Jan Zeitler. "Für Nagold war das damals ein Glücksfall", erinnert sich Oberbürgermeister Jürgen Großmann an das Großereignis "Neckarblühen" in der Nachbarstadt: "Das war ein gelungener Aufschlag und hat Lust auf die Gartenschau 2012 gemacht." Bei diesem Großevent 2012 in Nagold hätten sich viele Horber ehrenamtlich in dem Helferteam engagiert. Das verbindet über Jahre hinweg.

Als in der Bodenseestadt Überlingen ein Jahr später ein Bürgerentscheid anstand, ob die Landesgartenschau 2020 am Bodensee stattfinden sollte, warf sich Nagolds OB vor Ort für das Großereignis in die Bresche.

Von der damaligen Oberbürgermeisterin Sabine Becker wurde er zu einer Bürgerversammlung eingeladen. Großmann sprach damals vor der Überlinger Bürgerschaft "von einer Jahrhundertchance" und einem "genialen Infrastrukturprogramm". Die Jahre vor der Landesgartenschau, so machte er den Überlingern das Großereignis schmackhaft, seien "Jahre eines fulminanten Stadtentwicklungsprogrammes" gewesen. Hotellerie, Gastronomie und Einzelhandel hätten in Nagold aus eigenem Antrieb investiert.

"Ein echter Gewinn für Überlingen"

Diese Werbung pro Landesgartenschau war am Bodensee damals bitter nötig. Viele Überlinger befürchteten vor allem hohe Kosten, ein Verkehrschaos sowie weitere Touristenmassen in der ohnedies oft von Besuchern überlaufenen Stadt. Für die Gartenschau stimmte beim Bürgerentscheid dann doch eine Mehrheit: 59,6 Prozent der Wähler waren dafür, 40,4 Prozent dagegen.

Die Nagolder Stadtspitze pflegte weiter enge Verbindungen mit dem Rathaus der Bodenseestadt – vor allem, als ein alter Bekannter dort als Oberbürgermeister einzog: Jan Zeitler, vormals besagter Bürgermeister in Horb.

Von ihm persönlich wurde nun die Spitze der Nagolder Stadtverwaltung vor der offiziellen Eröffnung über die erste Landesgartenschau am Schwäbischen Meer geführt, die pandemiebedingt um ein Jahr verschoben werden musste. Jürgen Großmann war danach hellauf begeistert: "Genial, wie sie ihren Stadtpark in die Außenbereiche verlagern." Seinen Amtskollegen Zeitler beneidet er förmlich: "Er hat das Glück, dass er dieses Großereignis zweimal hat: einmal als Beigeordneter in Horb und zehn Jahre später als OB in Überlingen". Finanzbürgermeister Hagen Breitling pflichtete dem OB bei: "Das wird auch für die Zeit danach ein echter Gewinn für Überlingen."

In solchen Fällen mache auch ein Nagolder OB gerne Werbung für eine andere Stadt: "Man ist Teil einer Gartenschaugemeinde. Da hilft man sich gegenseitig." Jetzt brauche die Landesgartenschau in Überlingen nur noch eines, sagt Großmann: "schönes Wetter.