Sie leben und lieben Gesang und Gospel, die Sängerinnen und Sänger des Laetitia-Chors aus Neukirch – mitsamt Dirigentin Sabine Pander. Foto: Kommert

In der evangelischen Heilig-Geist-Kirche in Schönwald startete der Laetitia-Chor sein gut einstündiges Konzert "Paradise" mit dem gleichnamigen Titel der Band Coldplay, nachdem der Chor bereits den Gottesdienst zuvor mitgestaltet hatte.

Schönwald - Laetitia – das bedeutet zu Deutsch Freude. Und Freude dürfte als einendes Merkmal der Sänger des Laetitia-Chors aus Furtwangen-Neukirch angesehen werden.

Der Chor hatte 16 Sängerinnen und fünf Sänger aufgeboten, Chorleiterin Sabine Pander spielte dazu auf dem E-Piano. Die kleine Kirche war mit mehr als 100 Besuchern praktisch voll.

Feurig-spanisches Lied auswendig gesungen

Vor einer Herausforderung stand der Chor, als man das feurig-spanische Lied "La Vida" einstudierte – das gesamte Repertoire wird schließlich auswendig und ohne Noten gesungen, dabei wird begeistert mitgeschwungen.

Die Dirigentin leitet seit Oktober 2014 das Ensemble, das sich 1996 aus einem lockeren Singkreis bildete. Die studierte Musikerin arbeitete zuvor bereits mit unterschiedlichsten Gruppen in den Bereichen Klassik, Pop und Jazz, war zweite Chordirektorin und Korrepetitorin am Theater Bonn und Assistentin und Stimmbildnerin beim Mädchenchor am Essener Dom.

Chormitglied Gerhard Dilger blickte in seiner Begrüßung auf die Tatsache, dass dies der erste Auftritt des Chors in Schönwald sei – "warum eigentlich?", wunderte er sich. Mit sichtlicher Begeisterung begleitete die professionelle Pianistin den Chor, dabei dirigierte sie nebenbei noch.

Ballade einfühlsam dargeboten

Dem Text des zweiten Songs, "Fly like a Bird" lag Psalm 139 zu Grunde. Der erste Gospel kam dann mit "Celebrate" – ein sehr modernes Stück, dem mit "You’ve got a Friend" eine moderne, einfühlsame Ballade folgte.

Mit "Mary did you know?" fragte der Chor, ob Maria gewusst hatte, was alles ihr Sohn Jesus bewirken werde. Die Männerstimmen kamen besonders beim alten Gospelsong "Lord I know, I been changed" zum Tragen, Hinweise auf das Wasser des Jordans und die Taufe waren dabei unüberhörbar.

Weitere Gospels, aber auch modernes Liedgut wie "You raise me up" oder der Toto-Song "Africa" rundeten das Repertoire ab.

Nach lang anhaltendem Beifall gab es als Zugabe "Praise his holy Name" von Keith Hampton und zum Abschluss das berühmte "Guten Abend", das einst Johannes Brahms vertonte. Viele strahlende Gesichter konnte man nach der Aufführung entdecken. "Laetitia", also die Freude, war auf viele Konzertbesucher sichtlich übergesprungen.

Info: Der Gospel

Der Gospel ist ursprünglich eine afroamerikanische Stilrichtung mit christlichen Texten, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts aus dem Negro-Spiritual und Elementen des Jazz und Blues entwickelt hat. Das Wort lässt sich aus dem englischen "good spell" herleiten, was wiederum die gute Nachricht bedeutet, also letztendlich das, was man landläufig als "Evangelium" kennt.