Kyudo, das japanische Bogenschießen im Dojo, dem Trainingsort im Rottweiler Neckartal Foto: Moritz

Das Budo-Zentrum im Neckartal in Rottweil öffnet am 22. November von 20 bis 21 Uhr seine Pforten für einen Schnupperabend.

Rottweil. Informationen, erinnert Marion Moritz, Kyudo-Trainerin des Budo Zentrum Rottweil, waren vor mehr als 34 Jahren schwerer zu bekommen. Damals, als sie sich auf den Weg des Bogens, Kyudo, machte, waren Internet noch ein Fremdwort, Bücher zum Thema eine Rarität und Angebote, um japanisches Bogenschießen selbst auszuüben, sehr selten. Heute können Interessierte massenhaft Filme auf Youtube anschauen, sich durch eine Vielzahl von Geschriebenem wälzen. Kyudo hat in Deutschland breiteren Raum gegriffen. Wobei, so Moritz, die Zahl der Kyudo-Übenden immer noch überschaubar ist.

Woran das liegt? "Kyudo ist nichts für Eilige! Geduld ist eine Grundtugend im Kyudo", so die Trainerin der Rottweiler Gruppe. "Wer sich auf diesen Weg begibt, weiß oder ahnt zumeist, dass dies ein faszinierender, mit Höhen und Tiefen gespickter Weg ist. Doch der persönliche Gewinn ist immens", sagt sie.

Konfrontation mit dem Ich

"Kyudo ist mehr als nur Bogenschießen. Die Konfrontation mit dem ›Ich‹, das im Laufe der Jahre mehr und mehr an Bedeutung verliert und dem Weg zu großer Gelassenheit und Ruhe Platz macht, ist eine zentrale und tiefe Erfahrung im Kyudo", sinniert Moritz.

Dojo im Neckartal

Im Neckartal in Rottweil verfügt das Budo-Zentrum über ein eigenes, im japanischen Stil gebautes Dojo. Der Trainingsort erfüllt die speziellen Erfordernisse des japanischen Bogenschießens. Am Dienstag, 22. November, von 20 bis 21 Uhr können sich Interessierte vor Ort einen Eindruck von der japanischen Kunst des Bogenschießens machen. Wer möchte, kann an diesem Abend eine kleine Reise in eine andere Bogenwelt machen, ein wenig aus der Geschichte und Tradition des Kyudo erfahren und einen ersten unmittelbaren Einblick bekommen.