Viele Besucher sind zur Vernissage von "Kunst taucht auf" ans Vorland der Schiltach gekommen. Foto: Fritsche

Die Vernissage "Kunst taucht auf" am Ufer der Schiltach hat zahlreichen Besuchern aus Schiltach und von weiter weg einen unbeschwerten Spätnachmittag beschert.

Schiltach - Auch viele Bewohner des Gottlob-Freithaler-Haus waren zur Eröffnung gekommen. Die Schiltacher Künstlerin Claudia Baumgartner hatte 30 von ihnen inspiriert, sich an ihre handarbeitlichen Fähigkeiten zu erinnern und fast 300 bunte Teile zu stricken oder zu häkeln, die zusammengefügt nun die Stämme von sechs Bäumen ummanteln und zwei Steinblöcke schmücken.

Wirkung

Nach den ruhigen Klängen eines Horn-Solos von Ana Stankovic, Horn-Lehrerin an der Musikschule Schramberg, zur Einstimmung, eröffnete Bürgermeister Thomas Haas die Vernissage am Vorland an der Schiltach mit einer kurzen Ansprache. "In den schwierigen Zeiten von Corona und dem Ukraine-Krieg mit seinen befürchteten Auswirkungen ist eine solche Ausstellung als positiver Gegenpol wichtig", erklärte Haas. Diese tolle Aktion bringe zum dritten Mal Kunst in die Stadt, die zum Gespräch und zum Denken anrege: "Vielleicht sogar über die eigene Existenz und seine Werte."

Otto Schinle, Sprecher der ausstellenden Künstlergruppe "Forelle blau", dankte Bürgermeister Haas, der Schiltacher Stadtverwaltung, dem Landratsamt und dem Regierungspräsidium in Freiburg für die Unterstützung. Vor allem dankte er den Künstlern, die "die letzten Wochen und Monate intensiv gearbeitet haben und deren Ergebnisse wir jetzt hier sehen". Er begrüßte auch Willi Borho, ein in Schiltach geborener Künstler-Gast aus der Schweiz, der dort schon 56 Jahre lebt, aber immer noch mit Schiltach verbunden ist. Und reichte dann nacheinander das Mikrofon an die Künstler für einige Worte zu ihrem Werk weiter.

Vielfalt

Paul Armbruster hat wieder ein Waldbild gemalt, denn: "Ich liebe den Wald, am besten dort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen". Klaus Wickersheimer erklärte, warum dem Taucher in der Schiltach der Rettungsring fehlt: "Der Holzstamm wäre zu schwer gewesen zum Bearbeiten." Martina Dieterle bekannte, dass sie sich "außer der Malerei auch in Beton verliebt" habe: "Der Dank an Mutter Erde geht in der heutigen Zeit ein bisschen unter", erklärte sie zur ihrer Skulptur, die sie Gaja getauft hatte.

Von Karla Kreh schmückten nicht nur drei Bilder die Uferwand, sie setzte später auch ihre "Live-Mal-Performance" im Luftobjekt von Frank Fierke fort ("Von Innen sieht es anders aus als von außen"). Beatrix Beck hatte "Bachbrieler" aus Brennholz für die Stadtbrücke geschaffen und hielt einen kurzen Exkurs übers "Briele". Suzanne Kraus hatte für die rechte Schiltachseite eine schwarz-weißes Bild voller Katzen gemalt: "Ich wollte etwas Fröhliches, Glückliches darstellen". Diet Rahlfs hat nicht nur ein abstraktes Bild gemalt, sondern mit dem PC einen Film über sich wandelnde Figuren gemacht, den er bei Dunkelheit an die Ufermauer projizieren wird: "Ich interessiere mich für die Welt der Formen."

Für die Besucher wurde es ein stimmungsvoller Abend. Zu orientalischen und esoterischen Musikklängen verfolgten sie, wie Karla Kreh in der doppelten Luftpyramide Farbformen kreierte, tauschten sich in vielen Gesprächen aus, bei kühlen Getränken, die die Stadt Schiltach ausgegeben hatte.