Artur Rieger (von links), Timo von Au, Sabrina Glöckler, Norbert Burkhardt und Bürgermeister Gerd Hieber bei der Übergabe der Kriminalstatistik für das Jahr 2020. Foto: Reimer

Die Auswirkungen der Pandemie spiegeln sich auch in Sulz in der Kriminalstatistik wider. Die Anzahl der Straftaten ist insgesamt gesunken und erreicht einen neuen Tiefstand. Doch bei einigen Delikten verzeichnet die Polizei einen Anstieg.

Sulz - "In Sulz ist es sicher", so das Fazit von Artur Rieger, Leiter des Polizeireviers in Oberndorf. Zusammen mit seinem Stellvertreter Timo von Au und Norbert Burkhardt, Leiter des Polizeipostens in Sulz, stellte er am Dienstag die Kriminalstatistik für das Jahr 2020 vor. Bürgermeister Gerd Hieber und Ordnungsamtschefin Sabrina Glöckler waren ebenfalls vor Ort.

Die Anzahl der Straftaten ist im Vergleich zum Vorjahr um etwa 19,7 Prozent, von insgesamt 376 auf 302, gesunken. Das ist der tiefste Stand in den vergangenen zehn Jahren. Dieser Abwärtstrend zeigt sich im Landkreis Rottweil (6,4 Prozent weniger) und im gesamten Zuständigkeitsbereichs des Polizeipräsidiums Konstanz (15,9 Prozent weniger). Der Rückgang sei auch auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen, so Rieger.

Die Aufklärungsquote lag 2020 bei 71,5 Prozent und ist im Vergleich zum Vorjahr, als sie bei 67,3 Prozent lag, noch etwas gestiegen. Zum Vergleich: Landesweit, kreisweit und im Gebiet des Polizeipräsidiums liegt die Aufklärungsrate jeweils bei etwa 64 Prozent. Hier sei der Polizeiposten in Sulz von großem Vorteil, da die Beamten nah am Ermittlungsgeschehen sein könnten, erklärte Rieger.

In drei Bereichen verzeichnete die Polizei einen besonders starken Rückgang. Diebstähle gingen um etwa 40 Prozent zurück, Körperverletzungen um 18 Prozent und Drogendelikte um 76 Prozent.

Betrug im Internet

Doch in einigen Bereichen stieg die Anzahl der Fälle an. Bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten gab es einen Anstieg von 10 Prozent. Das sei ein landesweiter Trend und auf den durch die Pandemie zunehmenden Handel im Internet zurückzuführen, sagte Rieger. So manch einer lasse sich da zu leicht von einem vermeintlichen Schnäppchen verleiten. Bürger müssten für einen bewussteren Umgang mit dem Internet sensibilisiert werden, fügte Norbert Burkhardt dem hinzu. Die Geschädigten seien in diesen Fällen oft zu leichtgläubig gewesen und hätten das Angebot nicht ausreichend hinterfragt. Ansonsten verzeichnete die Polizei auch bei den Sachbeschädigungen einen Anstieg von 15 Prozent, wobei Beschädigungen an Kraftfahrzeugen mit etwa 22 Prozent besonders angestiegen sind.

Infolge sinkender Straftaten ist auch die Anzahl an Tatverdächtigen von 213 auf 177 zurückgegangen, erklärte Timo von Au. Der Anteil an nichtdeutschen Tatverdächtigen liegt bei 29,9 Prozent und damit etwa auf dem Vorjahresniveau.

Die Anzahl der Unfälle ist ebenfalls gesunken, von 94 auf 74. Dabei gab es deutlich mehr Schwerverletzte, nämlich 16 im Vergleich zu drei im Vorjahr. Allerdings gelte eine Person bereits als schwer verletzt, sobald sie länger als 24 Stunden zur Beobachtung im Krankenhaus verbringe, so Burkhardt. Im Juli vergangen Jahres wurde ein 21-Jähriger leblos in Hopfau aufgefunden. Er war der einzige Todesfall im Straßenverkehr.

Anhand der Statistik könne man gut sehen, was die Polizei für die Sicherheit und das gesellschaftliche Zusammenleben leiste, so Bürgermeister Gerd Hieber zum Abschluss der Vorstellung. Das sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass es in Sulz einen eigenen Polizeiposten gibt. "Diese Präsenz der Polizei ist wichtig für die Bürgerinnen und Bürger", sagte Hieber.