Dunkle Wolken hinter der Sparkasse in Rottweil-Göllsdorf. Sie ist eine der elf Filialen, die am Freitag, 11. August, ihren letzten Tag haben wird. Foto: Alt

Von A wie Aistaig bis W wie Waldmössingen. Die Kreissparkasse Rottweil macht ein Drittel ihrer Filialen dicht. Der Vorsitzende des Vorstands, Matthäus Reiser, erklärt jedoch, dass man für in ihrer Mobilität eingeschränkte Kunden gute Lösungen finden werde.

Jetzt gibt es Gewissheit. Zum Freitag, 11. August, schließt die Kreissparkasse Rottweil ihre Geschäftsstellen an den Standorten Aistaig, Bochingen, Göllsdorf, Lauterbach, Mariazell, Marschalkenzimmern, Mühlheim, Oberndorf-Tal, Seedorf, Tennenbronn und Waldmössingen. Auch der Geldautomat in der SB-Geschäftsstelle Neukirch wird abgebaut.

Das teilte das Geldinstitut in einer Pressemitteilung mit. Die Sparkassenkunden der betroffenen Ortschaften seien bereits über die Schließung sowie die nächstgelegenen Geschäftsstellen informiert worden.

Dann gibt es nur noch 20 Standorte

Trotz der elf Schließungen werde die Sparkasse Rottweil weiterhin an 20 Standorten im Geschäftsgebiet mit persönlichen Kundenservice vertreten sein, wird betont.

„Mit 27 Geldautomaten und 26 Selbstbedienungs-Terminals betreibt die Kreissparkasse Rottweil das dichteste Automatennetz in der Region“, erläutert Matthäus Reiser, Vorsitzender des Vorstands. Für Kunden, die in ihrer Mobilität eingeschränkt seien, werde man individuelle Lösungen zur Bargeldversorgung finden.

Online-Banking leert Filialen

Begründet werden die Schließungen mit einem geänderten Kundenverhalten. So nutzten über 70 Prozent der Sparkassenkunden das Online-Banking sowie Banking Apps über ihr Smartphone. Das habe zur Folge, dass in den Filialen vor Ort immer weniger Kunden seien.

Trotz der erfolgten Reduzierung der Öffnungszeiten auf zwei Wochentage sei die Kundenfrequenz in den Geschäftsstellen noch weiter gesunken, beschreibt das Unternehmen die Situation.

Weniger Abhebungen am Automaten

Eine Änderung sei auch bei der Bargeldbeschaffung zu merken. Die Nutzung der Geldautomaten habe innerhalb von vier Jahren um 25 Prozent abgenommen. „Kunden heben Bargeld inzwischen bei Discounter, in Supermärkten oder im Einzelhandel ab und zahlen häufiger mit der Karte als früher“ erläutert die Sparkasse dieses Verhalten.

Doch obwohl es zahlreiche Filialschließungen gibt, komme es zu keinem Personalabbau, verspricht das Unternehmen. Vielmehr würden Mitarbeiter an ausgewählten Standorten gebündelt. Darüber hinaus seien über eine Million Euro in zentral gelegene Geschäftsstellen mit hohem Kundenaufkommen investiert worden.

„Die Sparkasse passt sich den geänderten Bedürfnissen und Erwartungen der Kunden an Finanzdienstleister an,“ fasst Reiser die Neuausrichtung des Geschäftsstellennetzes zusammen.