TaktLos aus Zimmern hat einen festen Stamm an begeisterten Sängern. Foto: Kammerer

Projektchor TaktLos aus Zimmern eine Runde weiter beim Chorduell / SWR 4 zeichnet Probe auf / Regionalentscheid am 4. April in Balingen

Kreis Rottweil - "Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag". Am allermeisten wünschen sich die Sänger des Zimmerner Projektchors TaktLos, dass der 4. April zu ihrem perfekten Tag wird. Denn da treten sie beim Viertelfinale des SWR  4-Chorduells an. Es ist die erste Probe nach Fastnacht. Till Sauer räuspert sich schmunzelnd: "Da sind standesgemäß alle noch ein bisschen angeschlagen." Auch seine Sängerkollegin Judith Aulich ist erkältet. "Aber jetzt geht’s in den Endspurt, da kommt man zu allen Proben."

Die 28 Sänger und Sängerinnen des Zimmerner Projektchors TaktLos haben Feuer gefangen. Eher aus Jux und Tollerei hätten sie sich Ende 2013 beim SWR 4-Chorduell angemeldet, erinnert sich Rainer Hibinger. "Wir waren live beim Finale des letzten Chorduells dabei – und da kam uns die Idee." Schwupps war die Bewerbung abgeschickt, vor einem Monat sei die Rückmeldung gekommen: TaktLos ist eine Runde weiter. Und da sich die Hobbysänger unter der Leitung der jungen Musiklehrerin Ann-Kathrin Lutz beim Viertelfinale in Balingen alles andere als taktlos präsentieren wollen, ist nun fleißiges Proben angesagt.

"Die perfekte Welle" von Juli ist eines der Stücke der Zimmerner. Heute stehen die Sänger sogar unter doppelter Beobachtung: Vorne, neben Chorleiterin Lutz, steht ein SWR 4-Reporter und nimmt den Gesang auf. Alle 40 Chöre, die es eine Runde weiter geschafft haben, werden vor Beginn der Viertelfinals in einem kurzen Porträt vorgestellt. Die Zimmerner Sänger werden am Montag, 17. März, zwischen 16 und 17 Uhr bei SWR 4-Studio Tübingen zu hören sein.

Die Geschichte von TaktLos beginnt vor dreieinhalb Jahren. Grundgedanke des Projektchors: Hier können Sänger auch mal für ein Projekt mitsingen und müssen sich nicht binden. Doch der Projektgedanke ist Vergangenheit, denn TaktLos besteht mittlerweile aus einem etablierten Stamm an Sängern. Und woher stammt der Name? "Ach, der Name hat nichts zu sagen, das war eine spontane Idee", lacht ein Sänger.

Der Männeranteil im Zimmerner Chor ist eher gering, "aber das ist bei vielen Chören so", weiß Leiterin Ann-Kathrin Lutz. Woran es liegen mag? "Na ja, schon von klein auf wachsen Jungs mit dem Klischeebild auf, dass Singen eine Frauensache ist",. mutmaßt sie.

Im Chor singen 20-Jährige neben Rentnern. "Das gefällt mir", sagt eine Sängerin. Sonst habe man nur die Wahl zwischen Jugendchor und Gesangverein, sprich unter 20- und über 50-Jährigen.

Wie perfekt die Welle für die Zimmerner nun wirklich ist, wird sich am 4. April dann zeigen. Via Fanbus können Unterstützer mit nach Balingen reisen. Anmelden kann man sich beim zweiten Gesangvereinsvorsitzenden Till Sauer. Er lacht: "Wenn hundert Leute mitkommen, spendier’ ich ein Fass Bier."