Am 1. Januar 2014 soll es los gehen: Dann ist die Polizeidirektion Rottweil umstrukturiert zum Kripo-Standort – zuständig für die Landkreise Rottweil, Tuttlingen, Villingen-Schwenningen, Freudenstadt und Balingen. Foto: Archiv

Die richtigen Leute an richtiger Stelle: Standort Zimmern mit mehr Zuständigkeit, Hundestaffel zentralisiert.

Kreis Rottweil - Für die Polizeidirektion in Rottweil und das Autobahnpolizeirevier in Zimmern sind im Rahmen der landesweiten Polizeireform einige Veränderungen vorgesehen. Zentraler Aspekt der Reform ist die Spezialisierung einzelner Polizeistandorte."Die Polizei muss sich der Entwicklungen in Technik und Wirtschaft anpassen", weiß Peter Westhoff, Polizeioberrat und Leiter des Projektbüros in Tuttlingen, das die Polizeireform in den Kreisen Villingen-Schwenningen, Balingen, Tuttlingen, Rottweil und Freudenstadt koordiniert. Mit dem Fortschritt der Technik müsse sich auch die Polizei weiterentwickeln, erklärt Westhoff. Und das verlange eine Spezialisierung in verschiedenen Bereichen: Von der Kriminalpolizei bis hin zur Verkehrsüberwachung. Doch nach seinen Worten verlangt der Spagat zwischen spezialisiertem Personal und Wirtschaftlichkeit eine Straffung der polizeilichen Organisationsstruktur.

Kripo-Standort Rottweil künftig auch für andere Landkreise zuständig

So wird die Polizeidirektion in Rottweil gegen Ende des Reformprozesses, Anfang 2014, nur noch schwerwiegende kriminalpolizeiliche Fälle bearbeiten. Dazu zählen etwa Banden- und Internetkriminalität. Zudem ändert sich die geographische Zuständigkeit. Der Kripo-Standort Rottweil ist nach der Reform zusätzlich auch für die Landkreise Tuttlingen, Villingen-Schwenningen, Freudenstadt und Balingen zuständig. Während diese Aufgabe derzeit noch die Polizei der einzelnen Landkreise schultert, werden im Zuge der Reform in den jeweiligen Kreisstädten Kriminalkommissariate eingerichtet. Diese bearbeiten in Zukunft Fälle wie Jugendkriminalität, Vermissten- und Brandfälle.

Eine weitere Änderung ergibt sich in der Verkehrsüberwachung. Das Autobahnpolizeirevier in Zimmern wird nach Abschluss der Polizeireform eine Verkehrspolizeidirektion. Das bedeutet eine personelle Verstärkung. Die Spezialisierung des Polizei-Standorts sieht laut Westhoff vor, dass neben den üblichen Streifendiensten, schwere und tödliche Unfälle der umliegenden Landkreise von Zimmern aus bearbeitet werden. Dazu zähle auch eine neue Ermittlungsgruppe, die Speditionen und deren Güter näher unter die Lupe nimmt, ergänzt Westhoff. Mit dem Projektstart soll die Verkehrsüberwachung in punkto Radarfallen von Zimmern aus für die umliegenden Landkreise koordiniert werden.

Die Anfahrtszeiten zu Einsätzen sollen sich im Rahmen der Polizeireform nicht ändern, meint Westhoff. Das liege daran, dass Polizeireviere, wie das in Oberndorf, von der Reform unberührt bleiben, erklärt der Projektleiter. Bei Notrufen sind nämlich genau diese Polizeireviere die ersten Ansprechpartner, von denen aus agiert wird. In Zukunft sollen alle Notrufe vom Polizeipräsidium in Tuttlingen koordiniert werden. Dort "gibt es dann ein Führungs- und Lagezentrum, das den Einsatz der Polizeibeamten steuert", erklärt Westhoff. Im Gegensatz zum derzeitigen Bereitschaftsdienst soll das Führungs- und Lagezentrum rund um die Uhr besetzt sein.

Des Weiteren ist geplant, den Streifendienst in jedem Revier um zwei Stellen aufzustocken. Zudem soll eine 20-köpfige Hundestaffel in Zimmern zentral eingerichtet werden. Darunter auch Spezialspürhunde.

Für die Polizei kommen mit der Reform auch personelle Veränderungen. Durch die neue Organisationsstruktur kann sich der Aufgabenbereich für einzelne Mitarbeiter ändern, weiß Westhoff. In solchen Fällen werden die betroffenen Mitarbeiter bei Bedarf durch Schulungen darauf vorbereitet. Außerdem versuche man bei der Stellenbesetzung persönliche und soziale Belange möglichst zu berücksichtigen.

"Wichtig ist letztlich, dass die richtigen Leute an der richtigen Stelle sind", weiß der Polizeioberrat. Ein mehrstufiges Verfahren, bei dem die Personal- und Interessenvertretungen eingebunden werden, befinde sich derzeit noch in der Abstimmungsphase. Westhoff geht davon aus, dass dieses Verfahren rechtzeitig abgeschlossen sein wird und die Mitarbeiter baldmöglichst detailliert über das Ereignis informiert werden.

Laut Westhoff sei der Bedarf für benötigte Um-, An- und Neubauten bereits formuliert. Jetzt beratschlage man über die Liegenschaften in einer Bedarfsplanung. Für den Projektstart ist der 1. Januar 2014 vorgesehen.