an den Grundschulen gibt es einen Mangel an Pädagogen. Foto: Leonhardt

Zum Start des neuen Schuljahres werden dringend Pädagogen gesucht. Problem ländlicher Raum.

Kreis Rottweil - Zum Schulstart fehlen im Kreis Rottweil vor allem an den Grundschulen Lehrer. Die Schülerzahlen bleiben laut dem Regierungspräsidium stabil. Wegen des Lehrermangels in ländlichen Regionen startet es einen Aufruf. Bewerbungen seien noch bis Ende September möglich.

Die Lehrereinstellung während der Corona-Pandemie ist nach Auskunft des RP Freiburg besonders herausfordernd. Es seien bislang 1318 Lehrern an den öffentlichen Schulen im Regierungsbezirk neu eingestellt worden. Dies entspreche in etwa der Zahl vom Vorjahr (1352).

Personal schwer zu finden

Davon entfielen 413 (456) auf den Grundschulbereich, 355 auf die Sekundar I-Schulen (Hauptschule/Realschule), 129 (105) auf die Gymnasien, 61 (41) gymnasiale Stellen auf die Gemeinschaftsschulen, 213 (213) auf die Beruflichen Schulen und 147 (105) auf den sonderpädagogischen Bereich. 112 Stellen hätten aufgrund der angespannten Bewerbersituation durch den Mangel an Bewerbern bisher nicht besetzt werden. Davon betroffen seien insbesondere die Grundschulen, die Werkrealschulen und Gemeinschaftsschulen und die Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren.

Vor allem in den ländlichen Regionen ist es demnach schwer, Lehrerpersonal zu rekrutieren. Das ist nicht neu, diese Entwicklung zeichnet sich seit Jahren ab. Im Kreis Rottweil sind nach Behördenangaben 16 Stellen unbesetzt, zwölf davon befinden sich an den Grundschulen. An den Sekundar I-Schulen gibt es zwei offene Stellen, an den Gemeinschaftsschulen und an den beruflichen Schulen je eine. Die Situation im Schwarzwald-Baar-Kreis ist noch angespannter. Dort sind 20 Lehrerstellen nicht besetzt.

Verträge mit pensionierten Kräften und "Nichterfüllern"

Um das ansonsten noch größere Defizit zu kompensieren, sind laut RP 477 befristete Verträge mit pensionierten Lehrkräften und so genannten Nichterfüllern abgeschlossen wordem. "Nichterfüller" sind Personen, die keinen Abschluss eines Lehramtsstudiums haben, aber über passende Ausbildungen verfügen. So könne der Diplom-Sportler oder der Diplom-Physiker bei vorliegender pädagogischer Eignung im Fach Sport beziehungsweise Mathematik im Unterricht eingesetzt werden. Darüber hinaus sei eine große Zahl an Anträgen von Lehrern genehmigt worden, die ihr Teilzeitdeputat erhöhen wollen.

Entlang der Oberrheinschiene sei es gelungen, alle Stellen zu besetzen. Wegen des Bewerbermangels sowohl im Grundschulbereich als auch in den Sekundar I-Schulen gebe es vor allem im ländlichen Raum in den Kreisen Tuttlingen, Konstanz, Waldshut-Tiengen, Rottweil und im Schwarzwald-Baar-Kreis Engpässe, räumt das RP ein. Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Vertretungslehrkräften seien absehbar.

Aufgrund des Überangebots gymnasialer Bewerber in einigen Fächern werde diesem Personenkreis eine Einstellung an der Grundschule oder der Realschule angeboten. Im Regierungsbezirk Freiburg hätten bislang im Grundschulbereich 17 (20) Personen und im Bereich der Sekundar I-Schulen sieben Personen von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.

Besonders für die Landkreise Schwarzwald-Baar, Rottweil, Tuttlingen und Waldshut würden weiterhin Lehrkräfte für Grundschulen, Sekundar I-Schulen und Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren gesucht.