Mit dem Meterstab misst SPD-Landtagskandidat Klaus Eisenhardt (Mitte) die Tiefe des Schlaglochs auf der Glatttalstraße. Mit auf dem Bild sind (von links) Inge Hamm von der IG Bau, ACE-Schlaglochexperte Harald Kraus, Landtagsabgeordneter Hans-Martin Haller und Rainer Hillgärtner vom ACE. Foto: Steinmetz

Strecke zwischen Bettenhausen und Hopfau gehört zu den schlechtesten Landstraßen.

Kreis Rottweil - Die Glatttalstraße ist zwischen Bettenhausen und Hopfau ein einziger Flickenteppich. Geht es nach dem SPD-Landtagskandidaten im Kreis Rottweil, Klaus Eisenhardt, hätte sie den Preis für die schlechteste Landstraße Baden-Württembergs verdient.

Aber darüber wird eine Jury erst noch entscheiden. Bei dem »Holterdiepolter«-Wettbewerb – einer gemeinsamen Aktion der Landes-SPD und des Autoclubs Europa (ACE) – haben 138 Bürger Hunderte von Fotos eingesandt. Davon sind die zehn schlechtesten Straßen ausgewählt worden: Die L 409 zwischen Bettenhausen und Sulz gehört dazu.

Die Straßenexperten waren gestern gegen 16 Uhr im Glatttal. Beim Pumpwerk in der Reinau mussten sie nicht lange nach Schlaglöchern suchen. Diese sind aber nicht das einzige Problem: Die Randbesfestigung fehlt, der Asphalt bröckelt ab, und Spurrinnen verschärfen die Aquaplaning-Gefahr. »Ich fahre sie jeden Tag: Das ist die schlechteste Straße«, rief ein Autofahrer den Juroren zu.

Einer von ihnen ist der verkehrspolitische Sprecher der SPD im Landtag, Hans-Martin Haller. »50 Prozent der Landstraßen sind in einem schlechten bis sehr schlechten zustand«, sagte er vor Ort. Mit der Aktion wollten SPD und ACE darauf hinweisen, dass die Regierung für den Straßenbau im ländlichen Raum mehr leisten müsse. Das ist auch im Interesse der Wirtschaft, wie Inge Hamm, Regionalleiterin der IG Bau deutlich machte.

Die Jury, der noch der ACE-Schlaglochexperte Harald Kraus und Günter Sabow, Vorstandsvorsitzender des Instituts für Verkehr und Umwelt angehören, bewertet nicht nur die schlechteste Landstraße. Festgestellt wird auch, welche Straße am längsten zum Ausbau ansteht und in welchem Kreis sich die durchschnittlich schlechteste Landstraße befindet. Der Preis wird am 30. November verliehen. Welche Chancen die Glatttalstraße hat, aus dem Wettbewerb als Sieger hervorzugehen, verriet Haller gestern fairerweise noch nicht. Heute geht die Besichtigungstour im östlichen Landesteil weiter. Wie der Preis aussieht, steht auch noch nicht fest. Auf jeden Fall, so Haller, gebe es für die preisgekrönte Straße eine parlamentarische Initiative.