Der Blitzeranhänger zwischen Oberndorf und Rottweil steht immer wieder in der Kritik. Foto: Heidepriem

Autofahrer nennt es "Abzocke". Neue Verkehrsordnung tritt in Kraft: Zu schnelles Fahren wird teurer.

Kreis Rottweil - Der Blitzeranhänger auf der A 81 zwischen Oberndorf und Rottweil hat bereits kurz nach seiner Installierung für erhitzte Gemüter gesorgt - und tut es immer noch.

"Für mich ist das ganz klar Abzocke", ist sich Bernd Uwe Ayasse sicher. Ihn hat der Blitzer erst vor Kurzem erwischt. Die Folge: über 180 Euro Bußgeld, ein Monat Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg. 

Siehe auch: Ist mobiler Blitzer auf A 81 Abzocke?

Auf dem Abschnitt sind nur 100 Stundenkilometer erlaubt. "Ich war etwas flotter unterwegs", gibt er zu. Der Blitzanhänger stand schließlich bereits in der Kritik, falsch ausgelöst zu haben. "Es hat mich trotzdem irritiert."

Der Abschnitt ist laut Ayasse der dritte zwischen Stuttgart und Villingen-Schwenningen, bei dem eine "plötzliche" Temporeduzierung auf zunächst 120 und anschließend 100 Stundenkilometer folgt - ohne ersichtlichen Grund, seiner Meinung nach. "Das dritte Mal habe ich nicht mehr gebremst, sondern bin nur noch vom Gaspedal runter", beschreibt Ayasse und ergänzt: "Abruptes Bremsen ist schließlich auch gefährlich."

Der Grund für die Geschwindigkeitsreduzierung ist eine kleine Erhöhung der Straße, wie die Verkehrspolizei in Zimmern ob Rottweil bereits im Februar erklärte. "Ich habe davon nichts gemerkt", sagt Ayasse.

Neue Verkehrsordnung tritt am Dienstag in Kraft

Teurer wäre es für Ayasse gewesen, wäre er ab Dienstag geblitzt worden. Dann tritt die neue Verkehrsordnung in Kraft und Autofahrer müssen sowohl innerorts als auch auf Landstraßen und der Autobahn neue Vorschriften beachten.

Neue Regeln, härtere Strafen: Was sich für Autofahrer ändert

Innerorts reichen von jetzt an 21 Kilometer pro Stunde mehr als erlaubt, um - neben 80 Euro Strafe und einem Punkt - einen Monat Fahrverbot zu kassieren. Außerorts sind es 26 Stundenkilometer, und anders als bisher kann schon beim ersten Mal der Führerschein für einen Monat weg sein. Bisher waren es 31 Stundenkilometer im Ort und 41 außerhalb.

Teurer wird das zu schnelle Fahren auch. Innerorts und außerorts verdoppeln sich die möglichen Bußgelder bis zur 20-Stundenkilometer-Marke. Bis zehn Stundenkilometer zu schnell drohen innerorts nun 30 Euro, bis 15 Kilometer pro Stunde 50 Euro und bis 20 Stundenkilometer 70 Euro. Darüber hinaus bleibt alles, wie es war. Außerhalb von Ortschaften sind es nun 20, 40 und 60 Euro.

Trost ist das für Ayasse trotzdem nicht. "Ich fahre seit 52 Jahren Auto. So etwas ist mir noch nie passiert."