Standort-Bestimmung: Vertreter des Dehoga-Kreisvorstands sprachen mit Alpirsbachs Bürgermeister Michael Pfaff und Yvonne Rauter vom Stadtmarketing Alpirsbach (Zweiter und Dritte von links). Foto: Dehoga

Kreis-Vorstand trifft sich mit Bürgermeister Pfaff. Stadt braucht mehr Übernachtungsgäste.

Kreis Freudenstadt - Alpirsbach macht zu wenig aus seinen Möglichkeiten im Fremdenverkehr. Dies sagte Bürgermeister Michael Pfaff bei einem Gespräch mit Vertretern der Dehoga-Kreisstelle.

Der Vorstand der Dehoga-Kreisstelle Freudenstadt hatte den Bürgermeister zu einem Gespräch ins Hotel Rössle eingeladen. Thema war der Tourismus im Allgemeinen und im Speziellen für Alpirsbach. Die Mitglieder des Hotel- und Gaststättenverbands wollten herausfinden, wie das Stadtoberhaupt von Alpirsbach zum Tourismus steht, welchen Stellenwert er hat und wie eine bessere Zusammenarbeit mit der örtlichen Hotellerie und Gastronomie aussehen kann, heißt es in einer Pressemitteilung des Dehoga.

Nationalpark als Zugpferd

Michael Pfaff ist nun seit rund anderthalb Jahren im Amt – eine "noch überschaubare Zeit", in der er zunächst einmal eine Bestandsaufnahme in allen Bereichen vorgenommen habe, wie er ausführte. Pfaff sagte, es gebe "Pfunde", mit denen Alpirsbach bei Gästen punkten könne. In der Vergangenheit sei jedoch wenig aus den touristischen Möglichkeiten gemacht worden. Er und seine Mitarbeiterin Yvonne Rauter, unter anderem für das Stadtmarketing zuständig, hätten sich auf der CMT über Trends im Tourismus und Angebote anderer Städte informiert.

Die Dehoga-Vertreter freuten sich über die positive Haltung des Bürgermeisters und gaben einige Anregungen, etwa die Einrichtung einer Tourist-Information. Die Aufgabe werde derzeit vom Bürgerservice mitangeboten. Um aus Tagesgästen aber Übernachtungsgäste zu machen, sei ein Informationsbüro "unerlässlich". Sie gehöre ins Zentrum der Stadt.

Eine weitere Anregung der Hoteliers und Gastronomen war die Einrichtung eines "runden Tischs" mit allen, die mit dem Tourismus zu tun haben, darunter auch Handelsvertreter. Die Dehoga-Vertreter hätten nochmals darauf hingewiesen, dass ein florierender Tourismus zu einer positiven Entwicklung einer Stadt beitragen könne. Die Wertschöpfungskette sei "enorm", und für die Bevölkerung seien die Effekte, etwa durch vielseitige Angebote in der Gastronomie oder bei kulturellen Veranstaltungen, "nur positiv". Auch die Industrie profitiere, etwa bei der Mitarbeitergewinnung.

Ob sich Alpirsbach touristisch mehr nach Freudenstadt orientieren oder dem Kinzigtal hinwenden solle, sei laut Pfaff noch nicht entschieden. Die Verbandsvertreter empfahlen, "nicht vorschnell" handeln und die Zusammenarbeit mit Freudenstadt nicht kündigen, sondern die Entwicklung der Nationalparkregion abwarten. Wie in kaum einer anderen Branche ist der Tourismus von kommunaler Kooperation abhängig, insbesondere bei der touristischen Infrastruktur.