Auf der CMT in Stuttgart präsentierte sich die Nationalparkregion auch Tourismusminister Guido Wolf (Sechster von rechts). Mit ihm sprachen unter anderem Landrat Klaus Michael Rückert (Achter von rechts), Baiersbronns Bürgermeister Michael Ruf (Fünfter von rechts) und der CDU-Landtagsabgeordnete Norbert Beck (Vierter von rechts). Foto: Lück

Minister fordert mehr Schlagkraft. Mit Formierung soll wichtiger Schritt gemacht werden. Mit Video

Kreis Freudenstadt/Stuttgart - Tourismusminister Guido Wolf (CDU) forderte auf der CMT in Stuttgart mehr touristische Schlagkraft durch den Nationalpark. Mit der Formierung der neuen Region Nationalpark soll in diesem Jahr ein weiterer, wichtiger Schritt gemacht werden.

Wolf sagte bei seinem Standbesuch in Halle 6: "Wir wollen, dass der Nationalpark stärker touristisch genutzt wird. Dort besteht ein gewisser Nachholbedarf – wir müssen jetzt etwas tun. Die Landesregierung will sich mit allen Akteuren des Themas Tourismus im Nationalpark stärker annehmen."

Bei Landrat Klaus Michael Rückert stieß der Appell auf offene Ohren. Der Vorsitzende des Nationalparkrats sagte: "Wir haben unsere Strukturen inzwischen austariert. Wir haben die politischen Grenzen zwischen den drei Landkreisen und zwei Regierungspräsidien durch den Nationalpark erfolgreich überwunden. Ich verstehe Wolfs Appell so, dass wir die Zusammenarbeit weiter optimieren. Das Tourismus-Konzept hat jetzt erste, neue Akzente bekommen, und der Nationalpark-Verein ist dabei, eine noch schlagkräftigere Struktur aufzubauen."

Michael Ruf, Vorsitzender des Vereins Nationalparkregion und Bürgermeister von Baiersbronn, fügte hinzu: "Wir haben bei uns leicht steigende Gästezahlen. Ob das ein Effekt des Nationalparks ist, können wir bei der begrenzten Bettenzahl bei uns allerdings nicht bewerten." Ruf ist gerade dabei, die Struktur neu aufzubauen. Denn bisher durften bei der "touristischen Plattform Nationalpark" nur Gemeinden mitmachen, die nicht mehr als drei Kilometer von den Nationalparkgrenzen entfernt sind.

Bürgermeister fragen an

"Das macht wenig Sinn. Wir wollen jetzt, dass die jeweiligen Tourismusverbände wie Renchtal oder Wolftal auch Mitglied der Nationalparkregion werden können", sagte Patrick Schreib, Kurdirektor von Baiersbronn und ehrenamtlicher Geschäftsführer des Nationalpark-Vereins. "Es gibt viele Bürgermeister aus diesen Regionen, die schon bei uns auf dem CMT-Stand waren und die Ausweitung begrüßen, beispielsweise der von Oberkirch oder der Kollege aus Lautenbach", sagte Ruf. Nun gelte es, für diesen Zusammenschluss aller Tourismusverbände und Akteure eine geeignete Konstruktion zu finden, die auch den jeweiligen Einfluss und Stimmanteile fair widerspiegelt. Allerdings, darin sind sich Ruf und Schreib einig, solle die jeweilige Identität der Akteure nicht unter dem Zusammenschluss zur Nationalpark-Region leiden. Schon im Mai, so der Plan von Ruf und Schreib, soll die neue Konstruktion vom Nationalparkrat unter dem Vorsitz von Landrat Rückert beschlossen werden. Der Nationalpark-Verein werde Wolf beim Wort nehmen. Er hoffe auf Landeszuschüsse. Denn auf Dauer werde man auf hauptamtliche Strukturen nicht herumkommen, betonte Vereinsvorsitzender Ruf. Derzeit werde diese Aufgabe ehrenamtlich geleistet.

Angedacht ist ein "Tourismus-Manager", der hauptsächlich koordinierenden Tätigkeiten nachgeht. 2020 solle das Info-Zentrum Nationalpark eröffnet werden. Bis dahin sollte es dort auch eine Tourismus-Info geben, die personell bestückt werden muss, sagte Ruf. Strategie von Landrat Rückert und den Tourismus-Experten aus dem Landkreis ist es, dass bei Messeauftritten auf der CMT oder der ITB in Berlin die eigentliche Nationalpark-Region und nicht mehr die einzelnen Teile im Fokus stehen.

Doch auch der Nationalpark-Verein war nicht untätig. Monika Krämer drückt den Gästen den Campingplatz-Flyer für den Nationalpark in die Hand: "Der ist letzten Freitag frisch aus der Druckerei gekommen!" Auch die Homepage sei fast fertig. Sie soll in den nächsten sechs bis acht Wochen online gehen, so Krämer.

Brandneu auf der CMT sind auch die ersten Nationalpark-Partner. Die Hotels Schliffkopf, Mummelsee, Rosengarten, Tanne und Langenwaldsee sind die ersten fünf, die dieses Gütesiegel bekommen haben. Jörg Möhrle vom Hotel Tanne sagte dazu: "Wir sind Nationalpark-Befürworter der ersten Stunde. Die Kriterien dafür konnten wir aus dem Stand erfüllen." Das bedeutet für die Mitarbiter, über den Nationalpark geschult zu werden – ein Wissen, von dem dann die Gäste profitieren sollen.