In der Lichtstube an der Staig in Hechingen sollen die Lichter nicht ausgehen. Jetzt wird ein neuer Träger gesucht. Foto: Frey/Archiv

Die Kosten für den Schülerhort an der Staig sind stark gestiegen und Gebhard Stein denkt mit 71 Jahren an den Ruhestand: Es muss eine Lösung her, denn bislang wird das Angebot vom Verein Lichtstube getragen. Gespräche mit einem Träger verlaufen gedeihlich.

Die Lichtstube gibt Grundschülern eine Perspektive und bietet ein stabiles Umfeld, „auch gegen die Probleme in der Familie“, wie es Gebhard Stein vom Vorstand des gleichnamigen Vereins Lichtstube im Verwaltungsausschuss ausdrückt. So bietet der Hort an der Staig ein wertvolles Nischenangebot, worüber sich die Mitglieder des Ausschusses einig waren.

Es braucht eine Lösung für die finanzielle Seite

Stein berichtete aber auch von den immens gestiegenen Kosten: Diese seien um deutlich mehr als 10 000 Euro pro Jahr gestiegen. Darin enthalten: mehr Geld für Sachmittel, Personal und Lebensmittel. Stein gab unumwunden zu: „Es geht so nicht weiter mit diesen Zahlen.“

Die Lichtstube als gemeinnütziger Verein könne das Angebot nicht weiterhin anbieten, wenn es für die finanzielle Seite keine Lösung gibt. Hinzu kommt, dass Stein die Verwaltung des Angebots – wie in Vereinen üblich – ehrenamtlich übernimmt, was bedeutet, dass dafür keine Kosten anfallen. Und er sagt auch: „Ich bin 71 und ich denke, dass ich eigentlich aufhören will.“

Mit wem Verhandlungen geführt werden, wird noch nicht verraten

Der Weg der Lichtstube führt jedoch nicht in eine Sackgasse. Was Stein am Donnerstag im Verwaltungsausschuss verkündet hat, ist das Ergebnis gedeihlicher Gespräche, die bislang diskret geführt wurden. Konkret geht es dabei um Verhandlungen mit einem Träger, der das Angebot aufrechterhält. Mit dem Diasporahaus, Mariaberg und dem Haus Nazareth gibt es in der Umgebung gleich mehrere Anbieter, die infrage kommen könnten. Wer es sein könnte? Dazu wollte sich Stein auf Nachfrage direkt nach der Sitzung nicht äußern. Er beteuert: Dies wird erst verkündet, wenn der Übergang in trockenen Tüchern ist.

Sicher scheint bisher zu sein, dass der Betrieb, ganz gleich von wem, fortgeführt wird. Die beiden Arbeitskräfte würde der neue Träger übernehmen, wie Stein auf Nachfrage von Jürgen Fischer berichtete. Eventuell könnte man den Wechsel des Trägers zum April 2024 bewerkstelligen.

„Das wird ein freier Träger nie umsonst machen“

Ganz ohne weitere Beratungen geht das aber nicht: Der Gemeinderat müsste zustimmen, mehr Geld für die Lichtstube in die Hand zu nehmen. Bislang erhält der Hort 28 000 Euro von der Stadt pro Jahr, vom Zollernalbkreis rund 26 200 Euro. Ganz abgesehen von den steigenden Kosten, wie Bürgermeister Philipp Hahn mit Blick auf die bislang ehrenamtliche Verwaltung anmerkte: „Das wird ein freier Träger nie umsonst machen.“

Ermöglichen kann der Gemeinderat die höheren Kosten mit den Haushaltsberatungen. Am Donnerstagabend zeigte sich der Verwaltungsausschuss sehr lobend. Ankündigungen, mehr Geld für die Lichtstube ausgeben zu wollen, waren (noch) nicht zu hören.

Finanzierung

Das Angebot
 Die Lichtstube bietet 20 Plätze für Schüler im Grundschulalter. Die Zeit nach der Schule verbringen die Kinder von 12 Uhr bis 17 Uhr in den Räumen der Lichtstube. Die Schüler erhalten dort eine Mahlzeit und sie werden bei den Hausaufgaben betreut. Außerdem findet ein betreutes Freizeitangebot für sie statt. Die Schüler kommen oft aus familiär schwierigen Verhältnissen.

Die Kosten
 Die Stadt Hechingen überweist jährlich 28 000 Euro, der Zollernalbkreis 26 200 Euro, das Land 37 400 Euro, aus anderen Zuschüssen kommen weitere rund 11 000 Euro und Vereinsbeiträge sowie Spenden machen 28 400 Euro aus. Zu den Kosten gehören auch Miete und Nebenkosten (22 150 Euro jährlich), zwei Erzieherinnen in Teilzeit (rund 77 000 Euro) und Lebensmittel (17 400 Euro).