Ein Erfolg und absoluter Hörgenuss war das Konzert der Lehrer der Schramberger Musikschule. Foto: Musikschule

Ein abwechslungsreiches Programm boten die Lehrer der Musikschule Schramberg kürzlich im Atelier der GWRS Sulgen.

Andreas Roßmy führte durch den Abend und begrüßte als erste Formation ein Trio bestehend aus Karin Krell (Flöte), Lourdes Carranza Castro (Viola da Gamba), sowie Frank Scheuerle (Altlaute und Mandoline). Als erstes erfreuten sie die zahlreich erschienenen Gäste mit Klängen des Renaissancemeisters Diego Ortiz.

Trio zum Start

Wurde im Recergada segondo der liedhafte Charakter insbesondere durch den körperbetonten warmen Klang der Flöte gestaltet, teilweise im Wechselspiel mit dem mehr perkussiven und silbernen Klang der Laute, so bildeten Gambe und Laute ein solides Continuofundament. Auch im Concerto a tre von Brescianello zeichneten sich die Musiker durch feine rhythmische Abstufungen, virtuose Passagen und gekonnt gezeichnete Stimmungsbilder aus. Interessant waren auch die Erläuterungen von Scheuerle zur Geschichte und zum Bau der Mandoline, die 2023 als Instrument des Jahres besonders geehrt wird.

Fulminant folgte der Einsatz von Mozarts Sonate für zwei Klaviere. Ute Haas-Woelke und Chao Tian teilten sich hierfür den Flügel im Atelier. Mit deutlichen Crescendi, Decrescendi und donnernden Oktavpassagen gelang es ihnen auf verblüffende Art und Weise die Effekte und Klangfülle eines Orchesters nachzuahmen.

Duo aus Flöte und Harfe

Sodann drei Lieder, vorgetragen von Claudia Habermann, begleitet von Chao Tian. Zunächst „Widmung“ von Robert Schumann. Die Sopranistin verstand es, die Beziehung des lyrischen Ich zur Geliebten darzustellen. In „Allerseelen“ von Richard Strauss zog der lyrische Sopran, getragen auf den Wogen des Klaviers, die Zuhörer in den Fluss der Zeit, aus der man am Ende von retardierenden Akkordbrechungen geleitet, herauszugleiten schien. „Botschaft“ von Johannes Brahms, stimmlich und interpretatorisch höchst eindrucksvoll, feierte das Publikum mit begeistertem Applaus.

Zu einem besonderen Hörerlebnis luden Karin Krell (Flöte) und Jochen Stübenrath (Harfe) ein. Zunächst spielten sie aus einer Sonate von F.J. Nadermann ein Allegro und man durfte die klangvoll fließenden Arpeggien der Harfe bewundern, über deren Klangteppich sich der warme Klang der Flöte erhob. Sympathisch plauderte Jochen Stübenrath aus dem Leben Komponisten, R.N. Bochsa, aus dessen Feder die Musiker ein gefälliges Nocturne boten.

Blechbläsertrio macht Abschluss

Play, Piano, Play. Yanica Hristova servierte drei Nummern aus der gleichnamigen Klavierstücke-Sammlung des originellen Komponisten Friedrich Gulda. Bluesmäßig phrasiert, mit swingender Basslinie und teils auskomponierten sowie freien Improvisationsteilen. Zeitweise fühlte man sich in eine Lounge mit Baratmosphäre versetzt, dann folgten rockig gehämmerte Tonrepetitionen im Wechsel mit überschäumenden klezmerartigen Einwürfen.

Beim Blechbläsertrio Thomas Rauber (Trompete), Ana Stankovic (Horn) und Daniel Weißer (Posaune) war die Sonate von Francis Poulenc angesagt: Ein schelmisches, überaus humorvolles Werk, das zunächst ganz harmlos in Gestalt eines Kinderliedes daherkam, immer wieder neue Episoden, gekonnt rhythmisch verschoben, dazwischen auch choralartig und beinahe ironisch mollig. Der zweite Satz glich einem ruhigen Wiegenlied. Das Rondo schließlich fasste die Vielfalt der Klangfarben der Instrumente zusammen.

Überraschenderweise hatte das Trio noch ein Schmankerl vorbereitet – die drei Bläser brachten auf drei gewaltigen Alphörnern mit einer Berner Weise den ganzen Saal zum Vibrieren. Klänge wie aus einer anderen Welt zum Abschied.