Das Landespolizeiorchester in der Bigband-Formation mit Tenor Michael Pflumm und dem stellvertretendem Dirigenten Marvin Stutz Foto: Oliver Pütz

Das Landes-Polizeiorchester zeigt sich bei einem Benefizkonzert auf der Hohennagold in seiner ganzen Vielseitigkeit.

„Es gibt drei gute Gründe, heute auf die Burg Hohennagold zu kommen“, sagte der Ehrengast Thomas Strobl in seiner Begrüßung: „Die gute Musik, der Veranstaltungsort und die Möglichkeit, etwas Gutes zu tun“. Nagold sei zwar nicht das Paradies, „…aber hier oben ist man schon ziemlich nahe dran“, lobte Strobl die Location.

Zum Benefiz-Zweck und dem Anlass des Konzerts sagte er: „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass wir in einem der sichersten Länder der Welt leben.“ Somit sei das Konzert ein musikalisches Dankeschön an die „Blaulicht-Famili“ und ein Zeichen der Wertschätzung von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften. Die Spenden kommen dem Weißen Ring (Außenstelle Calw) zugute.

Konzertmanagerin Luise Kalscheuer indes freute sich, dass das Landes-Polizeiorchester erstmals in einem solchen Rahmen auftreten konnte. Vom Blechbläserensemble über ein Saxophonquartett bis zur Big Band-Besetzung konnte sich das Orchester in seiner ganzen Vielfältigkeit zeigen – „… und der Chef ist im Publikum sogar mit dabei“.

Circa 300 Gäste genießen das Konzert auf der Burg Hohennagold. Foto: Oliver Pütz

Lob bekam Kalscheuer aus dem Kulturamt der Stadt Nagold: „Es war eine tolle Zusammenarbeit mit dem Management, von der Idee bis zur Aufführung“, waren sich Tina Trumpp, Kirsten Kurth und Natascha Marquardt einig. Es sei gerade auch logistisch gesehen keine leichte Aufgabe, ein solches Konzert hier auf der Hohennagold auszurichten. Allein Sitzgelegenheiten für 350 Personen zu schaffen, die Instrumente und die Technik hier nach oben zu bringen – dafür brauche es kompetente Partner sagte Trumpp.

Klassik, Jazz und Evergreens

Eröffnet wurde das Programm durch das Bläserensemble, auf jeden Fall namentlich passend, mit der Ouvertüre aus Verdis bekannten Oper ‚Nabucco‘. Aber es blieb nicht so klassisch. Insbesondere in der Big Band-Besetzung konnte man von Evergreens wie „Save the Last Dance“ über Queens „Crazy Little Thing Called Love“ bis zum krönenden Abschluss mit Sinatras „My Way“ die vielen Facetten eines solchen Orchesters kennenlernen.

Eine jazzig-spritzige Einlage gab auch das Saxophon-Quartett mit bekannten Standards wie „O Lady be Good“, „The Pink Panther“ und „That’s a Plenty“. Die Gesamtleitung des Konzerts hatte – anderen Ankündigungen zum Trotz – der stellvertretende Dirigent Marvin Stutz. Und mit seinem unkonventionellen, fast tänzerischen Dirigat passte er hervorragend in diese eher moderne Vorstellung. Stutz führte auch erfrischend durch das Konzert seiner „Spezialeinheit der Polizei“, wie er das LPO nannte.

Verbundenheit zum Ländle

Auch passend zum einzigen Orchester in der Hand des Landes Baden-Württemberg war, obwohl in Berlin lebend, der international renommierte Tenor Michael Pflumm. Denn als gebürtiger Hechinger und ehemaliger Trossinger Studienkollege des Chefdirigenten Stefan R. Hader ist er bis heute dem Ländle verbunden. Mit seiner ausgebildeten Stimme und einem Zusatzstudium des Jazzgesangs freute auch er sich auf dieses unkonventionell frische und abwechslungsreiche Format.

Gleich zu Beginn des Stückes „Feeling Good“ wurde er von Stutz freundschaftlich als ‚der deutsche Michael Bublé‘ bezeichnet und hat bis zur Zugabe „Was wichtig ist“ bewiesen, dass er diesen Namen zu Recht erhalten hat.