Auch für Balkonkraftwerke hat das Bundeskabinett Erleichterungen beschlossen. Foto: Astrid Gast/stock.adobe.com

Das Bundeskabinett hat weitere Erleichterungen beschlossen. Das ist gut, aber es bleibt noch einiges zu tun, meint Redakteur Thomas Faltin.

Die Solarenergie boomt: Im ersten Halbjahr 2023 hat sich der Zubau an Leistung fast verdoppelt gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das ist gut so, denn erstens erzeugt keine andere Form erneuerbarer Energien so wenig Konflikte wie Photovoltaikanlagen, und zweitens muss sich der Zubau sogar steigern, wenn Deutschland seine Ziele erreichen will.

Jedenfalls scheint die Bundesregierung schon früher einiges richtig gemacht zu haben, damit dieser Höhenflug einsetzen konnte. Man denke nur an die steuerlichen Erleichterungen für Hausbesitzer. Auch die teils ungeliebte Pflicht zur Solaranlage in Baden-Württemberg dürfte einen Anteil am Aufschwung haben.

Insofern könnte man beim jetzt vom Kabinett beschlossenen Solarpaket I sogar etwas despektierlich sagen: Kleinvieh macht halt auch Mist. Es gibt weitere Erleichterungen und weniger bürokratische Hürden bei Balkonkraftwerken, bei Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern und bei der Freiflächenphotovoltaik. Auch wenn beileibe nicht alle Probleme gelöst sind, gerade etwa in Mehrfamilienhäusern, im Grundsatz lässt sich sagen: alles gut und richtig, wer soll schon etwas gegen Verbesserungen haben?

Einige viel größere Brocken aber müssen noch aus dem Weg geräumt werden. So betonen Experten, dass der regionale Netzausbau schneller gehen muss, weil sonst der viele erzeugte Solarstrom nicht mehr eingespeist werden könnte. Speicher müssen billiger und größer werden, um Zeiten der Dunkelflaute zu überbrücken. Und es müssen Fachkräfte her, um die Nachfrage an Solaranlagen befriedigen zu können.

Der Regierung wird die Arbeit für die Energiewende also sicher nicht ausgehen.