Die neunte Königsphyton wurde am Montagnachmittag lebend gefunden. Foto: Jürgen Baiker

Schlangenalarm am Tälesee in Empfingen. Es war garantiert kein Tierfreund, der seine Schlangen im Tälesee entsorgt hat. Sieben Königspythons wurden lebend gefunden, zwei Tiere sind tot.

Welcher Mensch tut Tieren so etwas an? Seit Sonntagabend ist der Tälesee ein Schlangengebiet. Die Aufregung ist groß. Eine Königsphyton nach der nächsten wird am Tälesee geborgen. Nach einer Meldung aus der Bevölkerung an die Horber Polizei, wurden unter Einsatz des Tierschutzvereins Horb die Schlangen eingefangen.

Waren es am Sonntagabend noch fünf Schlangen, waren es am Montagnachmittag schon neun, davon zwei tot. Eine tote Schlange war in einem Bettzeugüberzug eingewickelt und wurde so in den Tälesee geworfen. War sie schon tot oder lebte sie noch und ertrank?

Gerettete Schlangen kommen in Pflegestationen

Die Polizei war auch am Tälesee, nahm diese tote Python mit und lässt sie im Veterinäramt in Fellbach untersuchen. Die geretteten Pythons kommen jetzt in private Pflegestationen, dann in Auffangstationen. Neben der Polizei waren auch Jacqueline Dießner vom Tierschutzverein Horb und Bürgermeister Ferdinand Truffner am Tälesee.

Bürgermeister sieht keine Gefahr für Bevölkerung

Der SWR war mit seinem Radio- und Fernsehteam da. Bürgermeister Ferdinand Truffner beantwortete vor Ort unter anderem die Frage, ob der See gesperrt wird oder ob man weiterhin baden könne. Der Bürgermeister sieht keine Gefahr.

Jacqueline Dießner vom Tierschutzverein ist der Meinung, dass die Pythons alle aus einem Haushalt kommen. Warum entsorgt man die Schlangen auf ein solche unwürdige Art? Steigende Energiekosten, Futter, die Familie spielt nicht mit oder andere Gründe? Aktuell tappen die Ermittler im Dunkeln.

Zwei Schlangen sind tot. Sie werden nun untersucht. /Jürgen Baiker

Bürgermeister Ferdinand Truffner, Gewässerwart des Fischervereins Andreas Walter und Feuerwehrkommandant Dieter Eger machten sich ebenfalls von der Lage am See ein Bild und unterstützten die Helferinnen des Tierschutzverein Horb bei der Suche beziehungsweise bei der Information an Badegäste.

Gefahr für die Badegäste habe zu keiner Zeit bestanden, weshalb die Ortspolizeibehörde in Abstimmung mit der Polizei Horb keine Sperrung des Sees durchführte.

Polizei und Tierschützer können kontaktiert werden

Am Montag wurden Hinweisschilder am See platziert, Baden im See ist weiterhin erlaubt. Bei einer Sichtung von weiteren Schlangen bitte die Behörden darum, umgehend die Mitarbeiterin des Tierschutzvereins Horb zu kontaktieren: Mobiltelefon 0151/56268777.

Bürgermeister Ferdinand Truffner gab auch dem SWR-Fernsehen Auskunft. /Jürgen Baiker

Das Aussetzen der Schlangen ist eine Straftat und Tierquälerei, da die Schlangen auf tote Tiere als Mahlzeit angewiesen sind, so die Hinweise vor Ort.

Sachdienliche Hinweise zum Tierquäler nimmt die Horber Polizei unter der Telefonnummer 07451/960 oder horb.prev@polizei.bwl.de entgegen.