Madeleine Dold übernimmt gern Verantwortung. Seit Juni leitet sie die Spielgemeinschaft Neuhausen/Buchenberg. Foto: Zelenjuk

Madeleine Dold leitet die Jugendkapelle in Neuhausen. Miteinander steht im Vordergrund.

Königsfeld-Neuhausen - "Es ist ein schönes Gefühl, ganz vorne zu stehen", sagt Madeleine Dold. Seit Juni leitet die 19-Jährige die Spielgemeinschaft Neuhausen/Buchenberg und hat im Dezember ihre ersten zwei Konzerte dirigiert. Es war eine spannende Erfahrung – und sie nimmt einiges mit.

Seit acht Jahren wohnt Madeleine Dold in Neuhausen, und genauso lange gehört sie dem dortigen Musikverein an. Für sie ist der Verein wie eine zweite Familie. Deshalb war es für die heute 19-Jährige immer schon klar: Sie will sich dort einbringen und auch im Vorstand mitmischen.

Von Anfang an war Dold als Beisitzerin dabei, zwei Jahre lang als Schriftführerin aktiv. Darauf folgte eine neue große Rolle mit viel Verantwortung: Dold wurde zur Dirigentin der Jugendkapelle, die seit diesem Jahr als Spielgemeinschaft aus Neuhausener und Buchenberger Nachwuchsmusikern besteht.

Musiker bringen ihre eigenen Wünsche und Ideen ein

Die ersten Konzerte unter Dolds Leitung hat die Spielgemeinschaft im Dezember gemeistert. "Ich war total aufgeregt und nervös", gibt die 19-Jährige zu. Bis jetzt habe sie aber nur positives Feedback bekommen – und das motiviert sie, weiterzumachen.

"Als Dirigentin stehe ich vorne, lausche den Klängen und habe die komplette Leitung. Es ist ein schönes Gefühl", gibt sie zu. Sie meint, dabei geht es ums Vertrauen. "Ich habe kaum Erfahrung, aber die sammelt man mit der Zeit. Und ich finde, je früher man anfängt, desto besser", sagt Dold.

Dabei ist sie sich ihrer Verantwortung bewusst, wenn sie vorne vor dem Orchester steht: "Da muss nur eine Dirigiertechnik nicht stimmen, und schon bringt man das Ganze durcheinander." Deshalb gibt sie sich Mühe – bei der Vorbereitung und in den Proben.

Als junge Dirigentin hat sie einen guten Draht zu ihren Musikern – die jüngsten in der Spielgemeinschaft sind gerade mal zehn Jahre alt. "Natürlich sind manche schüchtern und zurückhaltend. Ich sage dann immer wieder, dass es nur eine Probe ist und man keine Angst vor Fehlern haben soll", betont sie.

Was sie ihren Musikern auf jeden Fall vermitteln will, ist, dass jedes Stück eine andere Dynamik, eine andere Atmosphäre ausstrahlt. "Gemeinsam versuchen wir, uns in die Stücke hineinzuversetzen. Ich hätte es nicht geglaubt, aber es ist irre, was dabei rauskommt", schwärmt die Dirigentin.

Trotzdem dürfe man nie vergessen, dass das Musizieren im Verein nur ein Hobby ist und Spaß machen muss, räumt Dold ein. "Der Humor ist wichtig", sagt sie. "Wenn man gezwungen wird, dann bringt es gar nichts." Für die Zusammenarbeit in der Kapelle wünscht sie sich, dass die Musiker auch ihre eigenen Ideen einbringen. "Dann haben wir am Ende eine gut gemischte Stückauswahl und verschiedene Musikrichtungen", erklärt sie.

Die Kameradschaft spielt im Verein eine sehr große Rolle

Besonders spannend findet die Dirigentin zu sehen, welche Fortschritte ihre Zöglinge machen. "Ich habe ja auch selbst im Jugendorchester gespielt, und da war mir das überhaupt nicht so bewusst", erinnert sie sich.

Parallel zu ihrer Tätigkeit als Dirigentin spielt Dold Klarinette im Hauptorchester des Vereins und bereitet sich intensiv auf die Prüfungen zum goldenen Leistungsabzeichen vor.

Ob in der Jugendkapelle oder im Hauptorchester, das Miteinander und die Kameradschaft stehen für sie absolut im Vordergrund. "Wir sind eine tolle Mannschaft, wir unterstützen uns gegenseitig. Das ist viel wert", hebt sie hervor. Das Gefühl, dazuzugehören, sei bei gemeinsamen Unternehmungen und beim Musizieren wichtig. Denn: "Man macht Musik schließlich gemeinsam und nicht für sich selbst."

Für die junge Dirigentin ist Musik ein guter Ausgleich zur Arbeit und zum Alltag. "Wenn ich in die Probe komme, kann ich rundum alles vergessen", sagt sie.