Aquavilla: Mehr Arbeit im Sommer

Königsfeld (hü). Für Diskussionen sorgten im Gemeinderat Änderungen des Wirtschaftsplans 2019 der Aquavilla GmbH beziehungsweise Erhöhungen von Stundensätzen.

Bürgermeister Fritz Link rügte die spät erfolgte Anmeldung der Änderungen. Man hätte sich eine intensivere Beratung und Information erwartet. Geschäftsführer Michael Dold begründete die Verzögerung mit der durch den trockenen Sommer entstandenen Mehrarbeit. So sei es kaum möglich gewesen, die Themen vernünftig zu beraten.

Insgesamt beliefen sich die Mehrkosten auf 169 000 Euro. Ein wesentlicher Faktor sei der 2019 beabsichtigte Umzug in die neuen Betriebsräume in der Bahnhofstraße in St. Georgen. Hier gebe es einen Einmalbetrag von 40 000 Euro sowie Kosten von 34 000 Euro, verursacht durch eine größere Ladenfläche. Die seien nötig für Drittgeschäfte und Behälterbau.

Erhebliche Steigerungen bei den Lohnkosten

Erhebliche Steigerungen gebe es bei den Lohnkosten, da die Geschäftsleitung um eine Stellvertretung erweitert werde. Die Kosten dafür lägen bei 95 000 Euro. Auf 15 Prozent erhöht werden sollten die Stundensätze und Pauschalkosten. Das sei wichtig, da Tariferhöhungen seit 2010 nicht mehr mitgemacht wurden. Die auf Königsfeld entfallenden Mehrkosten bezifferte Dold auf 22 000 Euro. Der für 2019 angestrebte Gewinn der Aquavilla liegt bei knapp über 70 000 Euro.

Dem enormen Wachstum der Kommunalen Gesellschaft müsse man bei der Geschäftsführung Rechnung tragen, so Link. Die Aquavilla komme dem Drittgeschäft im Moment mangels Personal und Betriebsfläche nicht vollständig nach. Weiterhin Priorität habe das Eigengeschäft, also die Wasserversorgung. Er gehe davon aus, dass sich die Erhöhungen durch das Mehrgeschäft amortisierten. Allerdings könnten diese Erlöse erst dann voll eintreten, wenn das neue Gebäude bezogen sei.

Die „gewaltige“ Erhöhung der Stundensätze verursache bei ihm Schnappatmung, so Hans Mack. Damit werde die Aquavilla bei Privaten Probleme bekommen. Sie verschiebe sich über Nacht auf ein Niveau, bei dem Selbstläuferaufträge wegfielen. Man habe viel qualifiziertes Personal, die Kosten müsse man umlegen, so Dold. Normalerweise wäre die Erhöhung sogar noch größer. Link betonte, dass die Gemeinde eine gutachterliche Verifizierung und gegebenenfalls Anpassung der Personalausstattung erwartet.

Jan-Jürgen Kachler fragte nach den durch Trockenheit verursachten Mehrleistungen und -kosten. Die beträfen nicht Königsfeld, so Dold. Andere Gemeinden ohne Tiefbrunnen und Quellen hätten erhebliche Probleme gehabt.

Mehrkosten zahle immer die verursachende Gemeinde. Zwar sei man inzwischen durch ein Verbundsystem gut aufgestellt, wenn aber im nächsten Jahr noch einmal wenig Schnee und nur kurze Starkregen kämen, werde das Problem mit doppelter Härte wiederkommen.

Der Gemeinderat nahm die vorgestellten Änderungen des Wirtschaftsplanes an.