Die glücklichen Jubilarinnen Schwester M. Anna-Franziska Fehrenbacher (von rechts), Schwester M. Magdalena Dilger mit Schwester M. Dorothea Thomalla und Schwester M. Mirjam Zeller sowie Pfarrer Peter Schmid und Pfarrer Richard Schitterer. Foto: Kloster Heiligenbronn

Seit 25 Jahren im Kloster Heiligenbronn – über dieses Jubiläum dürfen sich Schwester M. Anna-Franziska Fehrenbacher und Schwester M. Magdalena Dilger freuen. Sie erklären, warum sie sich für ein Leben im Kloster entschieden haben und warum der Weg das Ziel ist.

Ein großer Festgottesdienst fand in der Hauskapelle des Klosters Heiligenbronn statt. Anlass waren gleich drei Jubilarinnen: Schwester M. Mirjam Zeller konnte ihr 60-Jähriges Professjubiläum begehen, Schwester M. Anna-Franziska Fehrenbacher und Schwester M. Magdalena Dilger ihr 25-Jähriges.

Dabei kennen sich die beiden 25-Jahr-Jubilarinnen schon wesentlich länger. Dilger habe sie über die gemeinsame Musik kennengelernt, teilt Fehrenbacher im Rahmen eines Interviews mit. 1993 bei ihrem Praxissemester in England sei sie von Dilger besucht worden, berichtet Fehrenbacher weiter: „Das war mein Glück. Ich fühlte mich in der Zeit recht verlassen und hatte Heimweh.“

Entscheidung bei einem Glas Sekt

Doch sei es bei ihr zu dieser Zeit nicht um einen Klostereintritt gegangen. Vor ihrem Klostereintritt habe sie nach der Fachhochschule Betriebswirtschaft studiert. Die Entscheidung, ins Kloster zu gehen, sei am 15. Mai 1994 gefallen. Die Entscheidung habe sie schließlich bei einem Glas Sekt Schwester Magdalena erzählt.

Die berichtet: „Damals war ich auch schon in einem Entscheidungsprozess und durch dieses Glas Sekt wurde ich in eine nähere Klärung geführt.“ Am 11. August 1994 sei dann ihre Entscheidung gefallen, auf dem Weg nach Heiligenbronn zu Wanderexerzitien. „Da hatte ich einfach eine tiefe Gewissheit, dass das mein Weg ist“, so Dilger. Sie habe nach dem Abitur ein Vorpraktikum in Heiligenbronn im Blindeninternat gemacht und danach auf Lehramt studiert (Grund- und Hauptschule) mit dem Ziel, Blindenlehrerin zu werden und habe nach dem Referendariat in Marienberg fünf Jahre mitgelebt und gearbeitet. 1994 habe sie in Rottweil zwei Jahre lang in der Gruppe Leo mitgearbeitet und nebenher eine Fortbildung in Gehörlosenseelsorge absolviert.

Arbeit mit mehrfachbehinderten Menschen

In den vergangenen 25 Jahren habe sie vor allem die Arbeit im Förder- und Betreuungsbereich mit erwachsenen mehrfachbehinderten Menschen geprägt, wo sie nach Klostereintritt 13 Jahre gearbeitet habe, bevor sie ins Koordinationsbüro wechselte. „Das war ganz reich – die Ehrlichkeit, die Unverstelltheit dieser Menschen.“ Seit neun Jahren sei sei im Ordensrat der Diözese aktiv und seit 2105 im „Mitlebekonvent“, wo Frauen für gewisse Zeit ihr Leben in Gemeinschaft teilen.

Fehrenbacher teilt mit, durch die Arbeit in ihren ersten Jahren in der Pflegestation in Weggefährt-Innenschaft mit den alten Schwestern stark geprägt worden zu sein. „Die ersten Jahre habe ich dort mitgearbeitet und so manches konnte man für das eigene geistliche Leben bei ihnen lernen.“ Acht Jahre sei sie für die Klosterjugendarbeit zuständig gewesen und parallel im Koordinationsbüro eingesetzt. Nachdem sie von 2011 bis 2013 am Apostolatsort Baindt war, sei sie 2015 nach einer Auszeit im Österreichischen Irdning nach Heiligenbronn zurückgekommen und sei seither mit einer halben Stelle in der Finanzbuchhaltung. Im August 2020 sei ihr das Amt der Ökonomin für das Kloster übertragen worden. Der rote Faden sei in ihrer Klosterzeit bis jetzt stets gewesen zu sich selbst zu finden „ dass ich zu dem Menschen heranreifen darf, den sich Gott von Anfang an von mir erdacht hat.“

Innere Freude und Frieden bewahren

Auch auf die Frage nach ihrer Zukunft antwortet Fehrenbacher: „Mein ganzes Leben lang war und bin ich auf der Suche nach meinem Platz.“ Dies beinhalte auch „Ja“ zu Veränderungen zu sagen. „So will ich wachsen in der Gelassenheit, dass alles was ist, seinen Platz bekommt. Dass das, was ich tue, im Willen des Herrn ist.“ Und: „. Tatsächlich noch mehr den eigenen Platz finden. Jemand sagte mal zu mir: „Du wirst nie den Platz finden, an dem Du ganz daheim bist. Das wird erst am Ende Deines Lebens sein.“ Ja sagen zu dem was ist, zu der Gemeinschaft, dem Ort.“Dilger erklärt, sie wolle auf den Willen Gottes hören, erkennen was die Aufgabe, der Auftrag ist und – die innere Freude und den Frieden nicht verlieren, egal wie sich die Situation entwickelt.