Die Initiatorinnen Ingrid Siegl und Ulrike Wiedmann freuen sich auf die Eröffnung des Rötenberger Klimawanderwegs – hier an der Station Ernährung. Foto: Wegner

"Die Menschen brauchen die Natur, um zu überleben. Was wir heute zerstören, können unsere Kinder und Enkel nicht mehr nützen." Auch dies war Anlass für Ingrid Siegl und Ulrike Wiedmann, in Rötenberg einen Klimawanderweg einzurichten.

Aichhalden-Rötenberg - "Im Jahr 2020 ist durch die Covid-19-Pandemie das Leben auf der ganzen Welt aus den Fugen geraten. In dieser Zeit haben die Menschen die Natur neu für sich entdeckt. Doch der Klimawandel und die zunehmende Zerstörung dieser, unserer Natur ist eine noch viel größere Bedrohung für die Menschheit." So sei die Idee zu diesem Klimawanderweg entstanden, informiert ein Flyer über den neuen Weg, der am kommenden Freitag, 24. September, um 15.30 Uhr erstmals vorgestellt wird. Bei diesem Termin soll die Forderung nach mehr Klimaschutz zum Ausdruck gebracht werden, bevor in Gruppen gestartet wird. Der Abschluss ist gegen 18 Uhr im "S’Cafe" vorgesehen.

Vor zwei Jahren im September hatte sich erstmals die Klimagruppe Aichhalden-Rötenberg mit einer Aktion hinsichtlich der Fridays-for-Future-Bewegung auf dem Rötenberger Kirchplatz beteiligt. Beeindruckend viele Menschen hatten damals ihre Sorgen über die Zukunft des Planeten zum Ausdruck gebracht. Diesen Klimastreik-Termin möchte die Klimagruppe in diesem Jahr nutzen, um den Klimawanderweg Rötenberg vorzustellen. Mit sieben exemplarisch ausgewählten Tafeln mit Informationen und Denkanstößen soll entlang des Wegs für das Thema Klimaschutz sensibilisiert werden. Die Texte der Tafeln sollen dazu anregen, sich Gedanken zu machen, und miteinander ins Gespräch zu kommen: "Was können wir selbst zum Erhalt unserer Lebensgrundlage beitragen? Wie und wo können wir selbst aktiv werden?". Kinder erhielten so Anregungen, erste kleine Schritte zu tun.

"Zunächst hatten wir geplant, die Informationen auf laminierten Blättern aufzuhängen", erzählt Ulrike Wiedmann vom Werdegang des Wegs. Nach einem Gespräch mit Bürgermeister Michael Lehrer habe dieser dann aber die Idee gehabt, so etwas als Leader-Projekt für eine Förderung einzureichen. Und das habe schließlich auch geklappt, freuen sich die Organisatorinnen – 80 Prozent der Kosten seien übernommen worden.

Insgesamt sieben Tafeln sind es, die an verschiedenen Stationen zum Innehalten und Nachdenken einladen. Themen, so die Organisatorinnen sind Wasser, Energie, Verkehr, Wald, Landwirtschaft, Ernährung und Bauen sowie Wohnen. Eine Rundtour dauert rund anderthalb Stunden.

Von Vorteil sei gewesen, dass die Route auf bereits bestehenden Wanderwegen habe geführt werden können. Somit hätten keine zusätzlichen Genehmigungen erfolgen müssen.

Info: „Die Wegstrecke“

Von der Ortsverwaltung aus führt der sechs Kilometer und über 116 Höhenmeter führende Weg am Friedhof vorbei zum Rötenbächle zur ersten Infotafel. Weiter geht dieser entlang des Bachs zur Heidelbeermühle und hinauf nach Bach-Altenberg. Am "Rotzenbrunnen" kann eine Rast an der Infotafel Wald eingelegt werden. Ausblicke und eine mehr als 600 Jahre alte imposante Eiche gibt es am Christles-Bauernhof. Ein Wiesenweg führt schließlich an einer Streuobstwiese entlang. Fast am Ende des Wegs lädt S’Café zur Einkehr auf der Sonnenterrasse ein. Und am Regiomat gibt’s regionale Bio-Produkte zu erwerben. Nach einem Stück durch das Dorf gibt es eine weitere Einkehrmöglichkeit im "Pflug", bevor in unmittelbarer Nähe der Ausgangspunkt erreicht wird.