Bei einer Begehung des Waldes konnten sich die Gemeinderäte und anwesenden Bürger ein Bild von den Szenarien der Fortsbetriebsplanung für 2023 bis 2032 machen. Foto: Marcus Gruber

Der Klimawandel erfordert mehr Vielfalt in den Wäldern, denn die dominierende Fichte kommt mit langen Trockenperioden nur schwer zurecht. Mit der Forsteinrichtung werden die Ziele für die nächsten zehn Jahre festgelegt.

Zur letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause wurde diesmal nicht in den Ratssaal geladen, sondern zum Treffpunkt am Wanderparkplatz Dorerhöhe von wo aus ein Waldbegang stattfand. Einziges Thema auf der Tagesordnung war die Forsteinrichtungserneuerung im Gemeindewald für die Jahre 2023 bis 2032.

Ausgearbeitet wurde die Planung von Andreas Sturm von der Forstdirektion, Frieder Dinkelaker vom Forstamt des Kreises und dem zuständigen Revierförster Marcus Löffler.

Gemeindewald besteht zu 76 Prozent aus Fichten

Dabei galt es sich zunächst ein Bild vom aktuellen Zustand des rund 100 Hektar umfassenden Gemeindewaldes zu machen. Der Anteil an Fichten beträgt 76 Prozent, Tannen zwölf Prozent, Buchen gibt es zu fünf Prozent, die übrigen Anteile verteilen sich auf weitere Baumarten.

Der Holzvorrat wurde auf 450 Festmeter pro Hektar geschätzt, dies ist überdurchschnittlich viel, liegt der Durchschnitt in Baden-Württemberg nur bei 350 Festmeter pro Hektar.

Wald muss fit werden für den Klimawandel

Die Herausforderung des nächsten Jahrzehnts wird vorwiegend darin bestehen den Gemeindewald zukunftsfähig zu machen. Reine Fichtenbestände sind wenig resistent gegen immer länger werdende Hitzeperioden mit wenig Niederschlägen. Für die Zukunft wird empfohlen auf mehr Vielfalt zu setzen und vor allem mehr Laubbäume einzubringen. Dazu muss der Hiebsatz erhöht werden und eine Jungbestandspflege auch im Einklang mit den örtlichen Jägern vorgenommen werden. Die Lichtverhältnisse spielen für künftige Baumarten eine große Rolle, danach müssen die Hiebe gesteuert werden.

Abschließend versicherte sich Bürgermeisterin Lisa Hengstler, dass auch die neue Zielsetzung nicht nur mit Kosten verbunden sein kann. Die Fachleute aus dem Forstbereich erläuterten jedoch, dass hier sehr viele ungewisse Faktoren eine Rolle spielen und insbesondere die Planung in kleineren Betrieben wie Gütenbach sehr schwierig sei. Das Ziel des zuständigen Revierförster sollte jedoch immer sein, die äußeren Faktoren im Blick zu halten.