Mehr Photovoltaik? Nur ein Aspekt für einen möglichen Klimaschutzmanager. In Rottweil steht die Entscheidung an, ob eine solche Stelle geschaffen werden soll. Foto: Nädele

Knapp geht die Vorentscheidung über einen Rottweiler Klimaschutzmanager aus. Mit Spannung wird die Abstimmung nächste Woche erwartet.

Rottweil - Die Stadt Rottweil will sich um Fördermittel für die Stelle eines Klimaschutzmanagers bemühen. Die Mehrheit im Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschuss (UBV) rang sich am Mittwochabend dazu durch: mit sechs Ja-, drei Gegenstimmen und vier Enthaltungen. Dabei hatte es zunächst nicht danach ausgesehen, als würden die Stadtverwaltung und die Grünen-Fraktion mit diesem Ansinnen Erfolg haben. Nun wird mit Spannung die Entscheidung des Gemeinderats kommende Woche erwartet.

Es war unstrittig in der Ausschusssitzung: Klimaschutz ist eine dringende Aufgabe und Rottweil steht zu seinem Entschluss, spätestens bis 2040 Klimaneutral sein zu wollen. Bereits im Januar hatten die Grünen beantragt, bei der Stadtverwaltung die Stelle eines Klimaschutzmanagers zu schaffen – finanziert durch die 70-prozentige Förderung durch das Bundesumweltministerium und dadurch, dass gleichzeitig auf die geplante Stelle zur Koordination kommunaler Entwicklungspolitik verzichtet wird. Bei der Stadtverwaltung traf dies auf Gegenliebe. Die machten nun im Gremium den entsprechenden Vorschlag.

Projekte statt Personen

Schwer taten sich hingegen die Freien Wähler sowie die CDU und FDP damit. Peter Schellenberg fehlte nicht nur eine Stellenbeschreibung mit den geforderten Qualifikationen des Klimaschutzmanagers, er sprach sich dafür aus, das knapper werdende Geld nicht in eine Stelle zu investieren, sondern in die Umsetzung von Maßnahmen. "Als Stadt kennen wir unsere Hausaufgaben doch schon", pflichtete Pascal Schneider (CDU) bei. Projekte statt Personen.

In der Abwägung

War es nun die Befürchtung Frank Suckers (Grüne), Rottweil bliebe ohne Klimaschutzmanager hinterm Mond, die Ausführungen von Bürgermeister Christian Ruf zu den geforderten Qualifikationen oder Rudolf Magers Zusage als Fachbereichsleiter, die Stelle nur zu besetzen, wenn ein Bewerber wirklich zu Rottweil passt. Schellenberg entschied sich jedenfalls, seinen Antrag zurückzuziehen, auf mehr Details zum Stellenprofil zu pochen. Und mit seinen Fraktionskollegen stimmte der dann auch nicht gegen den Verwaltungsvorschlag, sondern sie enthielten sich der Stimme.

In die Abwägung mag dabei auch eingeflossen sein, dass Ruf ankündigte, für die Haushaltsberatung im Stellenplan eine zusätzliche Architekten- oder Bauingenieurstelle zur Umsetzung der Maßnahmen einzupreisen, sollte die Mehrheit der Stadträte auf einen Klimaschutzmanager verzichten wollen. Die müsste dann zu 100 Prozent finanziert werden – ohne Fördermittel.