In diesem Raum wird später der Eingangsbereich untergebracht; am Mittwochabend fand hier der Richtschmaus statt. Foto: Dunja Kuster

Einen ersten Blick auf die neue Kindertagesstätte in der Wilhelmstraße durften Besucher beim Richtfest werfen. Wenn weiter alles nach Plan laufe, werde im nächsten Jahr zur selben Zeit die Kita eingeweiht, meinte der Bitzer Bürgermeister Hubert Schiele.

„Dem guten Geist, der wahr und weisend sich stets zur Jugend gern gesellt, entstand hier dieser Bau zu Ehren, betreuend eine junge Welt“ – so begann der Richtspruch der Zimmermannsleut der Albstädter Firma Maag Holzbau beim Richtfest der künftigen Kindertagesstätte in der Wilhelmstraße.

Der „gute Geist des Wetters“ jedoch ließ auf sich warten – kaum, dass die erste Strophe des Richtspruchs fiel, fielen auch dicke Regentropfen und ein kräftiger Wind blies auf. Verschreckt hat das jedoch weder die Zimmermänner, noch die Gäste oder Bürgermeister Hubert Schiele. Dieser blickte anschließend im trockenen Inneren auf die bisherige Entstehungsgeschichte zurück.

Das Vorhaben liegt gut im Zeitplan – die Zimmerei ist am Werk

„Seit Jahren waren die Kindergartenplätze ausgebucht“, erinnerte Schiele. 2019 hat der Gemeinderat den Neubau der Kindertagesstätte beschlossen und im Jahr darauf einen Planungswettbewerb ausgerufen. Gewonnen hat diesen das Architekturbüro Schaudt Architekten in Konstanz, das sich sogleich an die Planung gemacht hatte.

Im vergangenen Jahr wurde das Turnerheim abgerissen; das Fundament für die Kita wurde im März diesen Jahres gegossen und im August machte sich die Zimmerei Maag ans Werk. „Bisher liegen wir gut im Zeitplan“, sagt Schiele. „Wenn das weiterhin so bleibt, dann kann im nächsten Jahr zur selben Zeit das Einweihungsfest gefeiert werden.“ Im Sinne des Richtspruchs hoffe er, dass die Kita tatsächlich „ein Ort der heiteren Laune“ werde und schloss damit seine Rede ab.

Gemäß der Tradition des Richtfestes haben Zimmermänner der Firma Maag aus Albstadt einen Richtbaum aufgestellt, einen Richtspruch verlesen und ein Glas am Boden zerspringen lassen. Foto: Kuster

Danach trat Seniorchef Markus Maag von Maag Holzbau an das Mikrofon. Als Dank für den Auftrag und die gute Zusammenarbeit übergab er Hubert Schiele die Holzfigur „Timmy“, oder auch: den „Talismann der Zimmersleut“, auf das er ihm bis zum Ende seiner Amtszeit ebenso Glück bringe und ihm auf seinem Schreibtisch Gesellschaft leiste.

Im Anschluss waren die Gäste zu Getränken, Weckle und heißen Würstchen eingeladen – und hatten Gelegenheit, den Rohbau und den Grundriss der künftigen Kindertagesstätte zu betrachten. Etwa 150 Kubikmeter Holz habe man hierfür verbaut, sagt Juniorchef Manuel Maag. In den kommenden Wochen werden noch geschätzt 60 Kubikmeter an Lattung, Querlattung und Fassade verbaut.

Sechs Gruppenräume für bis zu zehn Kinder sind angedacht im Gebäude

Im Grundriss ist das Gebäude U-förmig konzipiert, erklärt ein Ratsmitglied auf Nachfrage. Insgesamt sechs Gruppenräume für je bis zu zehn Kindern sind in linken und rechten Gebäudeteil angedacht – drei auf jeder Seite, mit eigenen Sanitäranlagen und einem Schlafraum. Foyer, Küche und Teile eines Indoor-Spielplatzes sind im unteren Teil des „U“’s angedacht. Zwischen den beiden Gebäudearmen sind weitere Spielgeräte angedacht, die mit Sonnensegeln überspannt werden und in einen Außenspielplatz am „offenen Ende“ des Gebäudes münden.

Seniorchef Markus Maag (links) und Bürgermeister Hubert Schiele freuen sich über den fertigen Rohbau, das gelungene Richtfest – und Hubert Schiele im Besonderen über „Timmy“, seinen Talismann, dem ihm Maag überreicht hat. Foto: Kuster

Ein Großteil der hölzernen Wände werde später durch große Fenster ersetzt, mit Zugängen nach außen. „Zudem erhält jede Gruppe ein Vordach mit eigener Farbe, damit die Kinder wissen, welche Gruppe die ihre ist“ heißt es zur Erklärung. Apropos Farbe: Diesbezüglich müsse sich der Gemeinderat noch auf eine Farbe aus dreien für die Fassade einigen. Einen Favoriten gebe es laut Hubert Schiele noch nicht – dafür hätte die Gemeindeverwaltung schon erste Bewerbungen von Erziehern erhalten.