Der Heinrich-Cless-Kindergarten wird neu gebaut und wird dann nur noch U3-Kinder beherbergen. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Der neue Bitzer Kindergarten Heinrich Cless wird jetzt zum Domizil der U3-Kinder

Im neu zu errichtenden Kindergarten in der Bitzer Wilhelmstraße sollen ausschließlich Kleinkindgruppen – fünf an der Zahl – untergebracht werden. Das hat der Gemeinderat am Dienstag beschlossen.

Bitz. Der Planungswettbewerb für den Neubau soll in der Märzsitzung des Gemeinderats auf den Weg gebracht werden – das setzt voraus, dass man weiß, was man bauen will, sprich: was man braucht. Bei den Kindern, die drei oder älter sind (Ü3), ist der Fall klar: Die Betreuungsquote beträgt annähernd 100 Prozent; in den drei Bitzer Kindergärten stehen 115 Betreuungsplätze in fünf Gruppen zur Verfügung; 40 davon sind Ganztagesplätze. Laut Gemeindeverwaltung reicht das aus.

Bei den Kindern, die noch keine drei Jahre alt sind, fällt die Einschätzung etwas schwerer, weil dort noch einiges im Fluss ist. Es gibt zwei Jahrgänge; die Jahrgangsstärke beträgt in Bitz rund 30 Kinder. Noch vor wenigen Jahren ging man davon aus, dass für etwa 35 Prozent dieser Kinder Krippenplätze benötigt werden, aber diese Schätzung ist mittlerweile widerlegt: Die Quote ist auf 50 Prozent gestiegen, die Zahl der Krippenplätze auf insgesamt 30, und der Trend nach oben hält an. Über kurz oder lang, kalkuliert die Verwaltung, wird die Betreuungsquote bei 60 bis 80 Prozent liegen, und das bedeutet, dass bis zu 50 Betreuungsplätze zur Verfügung gestellt werden müssten. Macht bei einer maximalen Gruppengröße von zehn Köpfen fünf Gruppen. Wohin mit ihnen?

Am besten in ein einziges Haus, riet Hubert Schiele in der Sitzung am Dienstag. Erfahrungsgemäß, so der Bürgermeister, legten die Eltern Wert darauf, dass ihre Kinder aus der U3-Gruppe in eine Ü3-Gruppe desselben Kindergartens wechseln könnten, damit die Peergroups nicht auseinandergerissen werden. Das lässt allerdings nicht immer einrichten; die Gemeinde schlug deshalb eine Alternativlösung vor: Alle Ü3-Kinder werden in einem Haus konzentriert; sobald sie das dritte Lebensjahr vollendet haben, wechseln sie in eine Ü3-Gruppe an einen der beiden anderen Kindergärten – im Zweifelsfall en gros, sodass die besten Freundinnen und Freunde zusammenbleiben können.

Weiterer Vorteil: Räume, Einrichtung, Spielmaterial, Außenbereich und nicht zuletzt die pädagogische Ausrichtung des Personals könnten für die Bedürfnisse der Ein- bis Dreijährigen maßgeschneidert werden. Die Nachteile – den Kleinen fehlen ältere Spielgenossen und Vorbilder, und der dritte Geburtstag bringt notwendigerweise einen Ortswechsel mit sich – hält die Verwaltung für eher "unwesentlich": Der "große", das heißt zwei Jahre ältere Freund ist keine Grundvoraussetzung für eine glückliche Kindheit, und mit dem Wechsel kommen Dreijährige erfahrungsgemäß gut zurecht.

Konkret bedeutet die Entscheidung: Die Nachfolgeeinrichtung des Kindergartens Heinrich Cless in der Wilhelmstraße wird für fünf Gruppen à zehn Kinder ausgelegt, wobei anfangs wahrscheinlich nur vier Gruppen benötigt werden. Die Krippengruppe in der Kindertagesstätte Lichtenstein wird in eine Ü3-Gruppe für 25 Kinder umgewandelt – sowohl dort als auch im Conrad-Schick-Kindergarten gibt es dann nur noch Kinder, die älter als zwei Jahre sind.

Wie der neue Kindergarten aussehen wird, das muss nun der Wettbewerb entscheiden. Eine Prämisse steht laut Bürgermeister Schiele aber schon fest: Es soll möglichst viel Holz und möglichst wenig Beton verwendet werden.