Fröhlichkeit und Wehmut lagen für einmal in der Kindertagesstätte Bondelbach in Brigachtal ganz nah beieinander.
Die Kindertagesstätte Bondelbach feierte am Samstag ein fröhliches Sommerfest – und gleichzeitig die Verabschiedung von der beliebten Erzieherin Birgit Tausendfreund.
Nach 24 Jahren in ihrer „zweiten Familie“ wurde sie in den Ruhestand verabschiedet.
Eine Straßensperrung fürs Fest
Wohin mit rund 70 Kindern und genauso vielen Eltern? Das hatte sich die Kita-Leiterin Brigitte Willmann gefragt und holte mal schnell die Genehmigung im Rathaus ein – so wurde die Rathausstraße für das Fest gesperrt, Tische und Bänke sowie viele kleine Stühle für die Kita-Kinder mitten auf der Straße aufgestellt.
In der Kita brachen die Tische fast zusammen unter den vielen von den Eltern gebackenen Kuchen, dazu gab es noch ein Buffet mit Fingerfood und allem, was zu einem zünftigen Fest gehörte.
Kita-Leiterin Brigitte Willmann zeigte sich hoch erfreut, dass so viele Besucher, vor allem Eltern, auch Bürgermeister Michael Schmitt und Freunde der Kita gekommen waren.
„Wir haben uns sehr gründlich auf eine Naturpark-Kita vorbereitet, um nicht nur unsere Kinder, sondern auch alle Eltern und Bürger darauf aufmerksam zu machen, in welcher schönen Gegend wir leben dürfen“, erklärte sie und gab die Bühne frei für die Ziege „Meck Meck“, die von Kind zu Kind wanderte und bei jedem Kind ihren Senf zu allem, was sich ereignet hatte, dazu gab.
Einsatz mit Herz und Seele
Die Kita-Kinder sangen ein Begrüßungslied, in dem sie auch mitteilten, was sie bis heute über die Bienen gelernt hatten. Die Minis sangen ein Lied von der Entdeckung einer Biberburg – klar, dass in der Kita das Leben und Wirken des genialen Baumeisters erarbeitet wurde. Der Schnakenrap durfte nicht fehlen, der Text dürfte den Blutsaugern nicht gefallen haben.
Jetzt kam der etwas wehmütige Teil des Sommerfests, denn Brigitte Willmann und Bürgermeister Michael Schmitt verabschiedeten Birgit Tausendfreund nach 24 Jahren Einsatz mit Herz und Seele in der Kita in den Ruhestand.
„Durch Dein Zutun ist die Bewegungserziehung entstanden, Du warst immer sehr kreativ und hattest viel Spaß beim Vorlesen von Büchern, die Maxi Kinder und Abenteuer im Wald lagen Dir immer am Herzen“, zählte Brigitte Willmann auf.
Das sagt der Bürgermeister
Nachdem der Nachwuchs in einem Lied Birgit Tausendfreund dankte, kam Michael Schmitt zu Wort: „Wir gönnen Dir Deinen neuen Lebensabschnitt, Du warst an einem Punkt angekommen, als die Pläne für die neue Kita vorgestellt wurden, wo Du sagtest, dass Du in das neue Gebäude nicht mehr mitgehst“ erklärte der Bürgermeister. Er dankte ihr mit einem Geschenk und meinte noch einmal: „Du wanderst viel und fährst gerne Motorrad, aber fahre nicht zu schnell.“
Birgit Tausendfreund dankte allen Eltern für das vertrauensvolle Miteinander, ebenso dem Kita-Team, denn „wir sind zusammengewachsen“ , auch dankte sie, dass sie als Erzieherin alle Freiheiten hatte, das sei nicht selbstverständlich gewesen.
Zur Person
Birgit Tausendfreund
Die Ruheständlerin arbeitete zehn Jahre in der Markuspfarrei, anschließend jeweils ein halbes Jahr bei der Stadt Villingen und dem Waldkindergarten Donaueschingen, bevor sie zur Kita Bondelbach kam. „Die Kita hier ist meine zweite Heimat, ich hatte hier alle Freiheiten und konnte Projekte selbstständig kreieren und durchführen“, erklärt sie im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Maxi-Kinder hätten ihr immer ganz besonders am Herzen gelegen, sie sei immer gerne in die Kita gekommen, der Beruf als Erzieherin sei der schönste, den sie sich vorstellen könne, betonte sie.