Wenn Oswald Sattler konzertiert, kommen seine Fans oft von weither angereist. Foto: Koch

Großer Künstler und tiefgläubiger Christ in einem – so kennt das Albstädter Publikum Oswald Sattler. Am Sonntag hat der Südtiroler wieder einmal ein Gastspiel in der Ebinger Heilig-Kreuz-Kirche gegeben.

Albstadt-Ebingen - Zweimal war das Konzert wegen Corona verlegt worden – im dritten Jahr konnte es endlich stattfinden: Zum Auftakt stimmte Oswald Sattler das Lied "Wie groß bist Du" an – eine Verneigung vor dem Schöpfer.

Anschließend gab er seiner Freude darüber Ausdruck, am Muttertag so viele Mütter im Publikum begrüßen zu dürfen. Dann erklang ein Lied, bei dem viele mit den Gedanken in der Ukraine gewesen sein dürften: "Friede allen Menschen" wünschte sich Sattler und merkte an, dass Frieden nicht selbstverständlich sei, sondern gepflegt werden müsse wie eine Pflanze.

Es folgte "Das Meer wird wieder still" – dazu merkte Sattler an, es sei unglaublich, wie viel Kraft die Seele dem Körper verleihen könne.

Der Schlüssel zum Paradies

Als Hinweis auf die Besinnung, die ein Kreuz am Pilgerweg anstoßen kann, versteht Oswald Sattler "Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte". Sichtlich bewegt waren seine Zuhörer von "Näher mein Gott zu Dir" und dem Lied vom guten Kameraden – und empfänglich für Appelle wie diesen: "Das Gebet ist der Schlüssel zum Paradies." Viele von ihnen waren vom Heuberg nach Ebingen gekommen, auch aus den Landkreisen Sigmaringen und Tuttlingen – besonders in Schwenningen und in der Umgebung von Krauchenwies hat Oswald Sattler viele Fans.

Nach der Pause setzte der Künstler das Programm mit dem Titel "Benedictus, wir beten dich an" fort – so mancher fühlte sich in die Klosterkirche von Beuron versetzt; der Begleitchor weckte Assoziationen an den Gesang der Mönche. Danach stellte er im "Stundenplan des Lebens" die Frage, wie oft einem vergönnt sei, die Augen aufzuschlagen, ehe sie sich für immer schließen. In "Maria hat geholfen" geht es um die zahllosen Wegkreuze und Marterl, mit denen die Südtiroler Dankbarkeit gegenüber der Gottesmutter bekunden. Aus der Bergkristallmesse stammen das Kommunionslied "Lamm Gottes" und das Marienlied "Holder Bergkristall"; im Anschluss versprach er "Wer glaubt, ist nicht allein". Den Schlusspunkt setzte, durchaus stimmig, das "Vater Unser".

Zum Schluss der Abendsegen

"Von A bis Z ein Gebet", kommentierte anschließend einer, der es wissen muss, nämlich Pfarrer Uwe Stier, der Hausherr. Am Vormittag hatte er bereits zwei Erstkommunionsfeiern absolviert; nun zollte er dem Gast aus Südtirol seine Anerkennung: Er wisse, wie schwierig es sei, sich über längere Zeit die Aufmerksamkeit der Gläubigen zu bewahren – Oswald Sattler gelinge das ohne jede Mühe.

Wie üblich schloss das Konzert mit dem Abendsegen des Geistlichen und dem gemeinsam gesungenen "Großer Gott, wir loben Dich". In der anschließenden Autogrammstunde im Gemeindesaal nutzten viele Gäste die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Oswald Sattler oder dazu, sich mit ihm zu fotografieren.