Auch die Kindergartenkinder hatten ihren Auftritt. Foto: Raab

Ein nicht alltägliches Kirchenfest haben die katholischen Pfarrgemeinden Heilig Kreuz, St Hedwig und St Josef gemeinsam in Heilig Kreuz gefeiert.

Albstadt-Ebingen - Es war der Beginn der interkulturellen Woche im Zollernalbkreis, und folgerichtig stand der Festgottesdienst ganz im Zeichen der Interkulturalität. Zelebriert wurde er von Pater Kaycee McDonald Nwandu, dem Pfarrer Uwe Stier, das gesamte Pastoralteam, Senko Antunovic, der Pfarrer der kroatischen Gemeinde, und Pater Ezechukwe Basil, ein in Nagold tätiger Priester aus Nigeria zur Seite standen. Bezug nehmend auf das Anliegen der interkulturellen Woche rief Pater Kaycee die Zuhörer seiner Predigt zur Solidarität auf und forderte sie auf, einander in der Not beizustehen und sich gegenseitig Achtung und Respekt zu zollen. Schöne Worte – Kaycee schloss mit dem Wunsch, das Gehörte möge nicht beim Hinausgehen aus der Kirche "an der Wand hängen bleiben", sondern mit hinausgetragen werden.

Die Messe war eine lebendige und farbenfrohe Feier Gottes, Jesu Christi und des christlichen Glaubens – mit nigerianisch-afrikanischem Flair. Aus München war ein gemischter Chor angereist, der mit seinem Gesang alle Anwesenden einband, mitriss und Mitklatschen animierte – so etwas erleben Albstädter Katholiken nicht gar so oft in ihren Sonntagsgottesdiensten. Nicht immer war der Wortlaut verständlich; die wenigsten Albstädter sind afrikanischer Sprachen mächtig – aber dies wurde keineswegs als störend, sondern als bereichernd empfunden. Es war ein Gottesdienst zum Wohlfühlen; nicht von ungefähr stellte danach ein Mitglied des Pastoralteams fest: "Diese Lockerheit fehlt bei uns halt – aber stünde uns nicht schlecht zu Gesicht."

Auch die Kinder sind international

Schnell füllten sich nach dem Gottesdienst Saal und Außenbereiche; jetzt wurde gegessen und getrunken. Internationale Küche war angesagt, die Chormitglieder hatten afrikanische Spezialitäten mitgebracht, und neben deutscher Küche waren auch kroatischen Köstlichkeiten im Angebot. Wichtigster Programmpunkt des Nachmittags war die Einweihung des neuen Kindergartenanbaus. Da auch die Kindergartenkinder unterschiedlichen Nationalitäten angehören, geriet ihre Feier ähnlich international wie zuvor die der Erwachsenen – die Erzieherinnen und ihre Leiterin Maria Bühler hatten das entsprechende Liedgut ausgewählt.

Alle Plätze belegt

Locker und doch formvollendet segnete abschließend Pfarrer Uwe Stier das neue Gebäude und bekundete seine Freude darüber, dass nun zehn weitere Kinder im Kindergarten Heilig Kreuz, genauer: in der Krippengruppe für Kinder von ein bis drei Jahren, betreut werden können. Die zehn Plätze werden dringend benötigt; schon im September waren alle belegt gewesen. Der Kindergarten steht ausdrücklich Kindern aller Konfessionen Nationalitäten offen.

Grüße aus dem Rathaus

Die Grüße der Stadt Albstadt und ihres Oberbürgermeisters überbrachte Stadträtin Marianne Roth, die auf gestiegene Geburtenraten verwies und den Mitarbeiterinnen Fingerspitzengefühl für eine liebevolle Begleitung und individuelle Förderung der Kinder wünschte, damit diese ihre Kindergartenzeit später einmal als eine erlebnisreiche und glückliche in Erinnerung behielten. Roth hob in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Bedeutung des neu entstandenen Personalraums hervor.