Das Trio Musicando (von links) – Ute Hass-Woelke, Sabrina Michelfeit, Claudia Habermann – wird am 15. Juli in der Galerie Kimmich zu hören sein. Foto: Woelke

„Es ist zweifellos einer der ältesten Vereine in der Region“, sagt der Schramberger Stadtarchivar Carsten Kohlmann über den katholischen Kirchenchor „Cäcilia“ Lauterbach. Dieser besteht seit sage und schreibe 200 Jahren.

Es war der Beginn des bürgerlichen Zeitalters in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. „Viele Vereine gründeten sich damals. Die meisten widmeten sich dem Turnen oder eben dem Singen“, sagt Kohlmann.

1823 war jedenfalls das Jahr, in dem der katholische Kirchenchor Lauterbach erstmals erwähnt wurde – und zwar im Visitationsbericht von Pfarrer Konrad Schmid an das Bischöfliche Ordinariat in Rottenburg. In Lauterbach bestehe eine Singgruppe, die den Gottesdienst begleite, berichtete der Pfarrer stolz.

Es spricht einiges dafür, dass diese Singgruppe, die später im Kirchenchor mündete, schon länger bestand – nachweisen lässt sich das freilich nicht mehr. Das exakte Gründungsdatum der Vereine in jener Zeit ist oft schwierig nachzuvollziehen.

Werbeaktion war erfolgreich

Was jedoch gesichert ist: Der Kirchenchor ist auch mit 200 Jahren noch sehr rege und aktiv. Eine Werbeaktion war erfolgreich. „Wir haben sechs Neue dazu gekriegt. Es sind jetzt 30 aktive Sängerinnen und Sänger“, freut sich Clarissa Zey, die seit 2019 gemeinsam mit Daniela Pfundstein den Vorsitz im Jubiläumsjahr inne hat. Nur bei den Männern, da könnte der Chor noch Verstärkungen brauchen.

Gefeiert wird das 200-jährige Bestehen gleich mehrfach: Am Samstag, 15. Juli, wird in der Galerie Wilhelm Kimmich das Trio Musicando – Ute Hass-Woelke, Sabrina Michelfeit, Claudia Habermann – für Mitglieder und geladene Gäste zu hören sein mit Bühnenwerken von der Oper über Operette bis zum Musical. Es folgt ein Familienabend mit Ehrungen, Sketchen und natürlich Gesang am Donnerstag, 27. Juli, auf der Terrasse der Mühlenstube.

Adventskonzert zum Abschluss

Die Öffentlichkeit ist zum Patrozinium am Sonntag, 24. September, eingeladen. Dort gibt es ab 10 Uhr einen Festgottesdienst in der Kirche gemeinsam mit dem befreundeten Chor aus Tennenbronn sowie einer Abordnung des Musikvereins Eintracht.

Aktiv sein wird der Chor auch an Allerheiligen, 1. November. Den glänzenden Abschluss des Jubiläumsjahres bildet dann am Sonntag, 10. Dezember, das Adventskonzert in der Kirche bei freiem Eintritt. Spenden sind natürlich willkommen.

Damit bei diesen Veranstaltungen alles läuft wie am Schnürchen, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren – nicht nur bei den Singstunden. Neben den Vorsitzenden gehören dazu auch Kassiererin Susanne Reichert, der Ehrenvorsitzende Manfred Reuter und natürlich Chorleiterin Ute Haas-Woelke.

Technisch voll auf der Höhe

„Der Zusammenhalt und die Stimmung sind sensationell gut“, lobt sie. Nach der Singstunde sitzt man noch zusammen, zudem gibt es einmal im Monat einen kleinen Hock.

Auch Corona habe dem keinen Abbruch tun können, sagt Clarissa Zey. Die Dirigentin habe die Sänger mit Liedern versorgt.

Zudem ist der Kirchenchor Lauterbach technisch voll auf der Höhe der Zeit. Ute Haas-Woelke hat in den düsteren Corona-Jahren die Stimmen eingesungen und dann per Handy verschickt.