Die Martinskirche in Isingen gehört zur Verbundkirchengemeinde Rosenfeld-Isingen. Foto: Archiv/Hertle

Die evangelische Verbundkirchengemeinde Rosenfeld-Isingen erhält laut dem Pfarrplan 2030 eine 75-Prozent-Stelle.

Der Pfarrplan 2030 sieht nun für Rosenfeld-Isingen eine 75-Prozent-Pfarrstelle vor. Pfarrer Bernd Hofmann findet, die Verbundkirchengemeinde sei damit noch gut bedient.

Ein Viertel aller Pfarrstellen weg

Der Pfarrplan 2030 mit Streichung von einem Viertel aller württembergischen Pfarrstellen ist von der Landeskirche, begründet mit Kirchenmitgliederverlusten und sinkenden Finanzen, beschlossen und vorgegeben worden. Er muss in jedem Kirchenbezirk umgesetzt werden.

Durch diesen Pfarrplan 2030 haben die Kirchengemeinden auf dem Kleiner Heuberg vom bisherigen Kirchenbezirk Sulz im Verhältnis zu den anderen Kirchenbezirken die meisten Pfarrstellen erhalten: Eine ganze Pfarrstelle auf dem Kleinen Heuberg hat nur 1500 Gemeindeglieder, die anderen Gemeinden im bisherigen Kirchenbezirk Sulz haben 1600 bis 2000 Gemeindeglieder in einer Pfarrstelle. Im künftigen Kirchenbezirk Balingen hat eine ganze Pfarrstelle sogar im Durchschnitt derzeit mehr als 2000 Gemeindeglieder pro Pfarrer.

1,75 Stellen für den Kleinen Heuberg

„So sind wir mit 1,75 Pfarrstellen, also einer 100-Prozent- und einer 75-Prozent-Pfarrstelle für den Kleinen Heuberg, gut bedient worden“, meint Hofmann. Denn alle Gemeinden von Rosenfeld, Isingen, Leidringen, Rotenzimmern, Bickelsberg und Brittheim zusammen hätten derzeit 2600 Gemeindeglieder. Dafür seien 1,75 Stellen viel.

Vertreter des Kleinen Heuberg hatten auch mit den Nachbarpfarrämtern und angrenzenden Gemeinden im Balinger Kirchenbezirk Lösungen gesucht. Sie waren bereit, die neuen Nachbargemeinden zu unterstützen, ihnen manches abzunehmen, um für den Kleinen Heuberg zwei ganze Pfarrstellen zu erhalten. Dies stellte sich aber als nicht möglich heraus, was angesichts der hohen Gemeindegliederzahlen pro Pfarrstelle dort verständlich ist.

Rosenfeld und Leidringen haben jeweils rund 1300 Gemeindemitglieder

So gab es jetzt die Schwierigkeit, dass entweder die Pfarrstelle Rosenfeld-Isingen oder die Pfarrstelle Leidringen-Rotenzimmern mit Bickelsberg und Brittheim auf 75 Prozent gekürzt werden musste. Beide Pfarrstellen, Rosenfeld und Leidringen, sind mit jetzt ungefähr 1300 Gemeindegliedern gleich groß, die Gemeindeglieder der Leidringer Pfarrstelle aber auf vier Ortschaften verteilt. Diese hatten durch den Pfarrplan 2024 und dadurch nötigen Weggang von Pfarrer Wegner-Denk vor einem Jahr statt vorher zwei nur noch eine Pfarrstelle. Würde ihnen die 75-Prozent-Stelle zugeteilt, was spätestens bis 2030 schon umgesetzt sein müsste, hätten sie innerhalb weniger Jahre einen Schwund von zwei Pfarrstellen auf eine dreiviertel Pfarrstelle - bei vier Kirchen in selbstständigen Ortschaften und einer kirchlichen Kita.

Auch Pfarrer Johannes Köhnlein mit seiner jungen Familie, der noch nicht einmal zwei Jahre da ist, müsste sich in vier Jahren eventuell schon wieder nach einer neuen Stelle umsehen.

Alle Aspekte abgewogen

So ist für Hofmann die Entscheidung für die Pfarrstelle in Rosenfeld und Isingen als eine 75-Prozent-Stelle sachlich sinnvoll: „Wir haben darüber in gemeinsamer Sitzung aller Kirchengemeinderäte unserer sechs Gemeinden ausführlich beraten, alle Aspekte und Härten ausgesprochen und abgewogen.“ In der geheimen Abstimmung, bei der Rosenfeld-Isingen genauso viele Stimmen hatte wie Leidringen, Rotenzimmern, Bickelsberg und Brittheim, fiel die Mehrheit der Stimmen auf die abgewogene Entscheidung für die 75-Prozent-Stelle in Rosenfeld -Isingen.

Die Mitglieder der Kirchengemeinde beten und hoffen, dass die in diesen Pfarrplanzeiten attraktive 75-Prozent-Stelle Rosenfeld-Isingen mit schönem Pfarrhaus und guter Infrastruktur infolge des Ruhestands von Pfarrer Hofmann ab Herbst 2025 schnell wieder besetzt wird. Dann wäre es für alle das Beste.

Die Möglichkeit, später wieder eine 100-Prozent-Stelle in Rosenfeld zu erhalten, ist laut Oberkirchenrat gegeben.