Pfarrer Johannes Unz (links) und Werner Kraibühler vom Kirchengemeinderat (rechts) verabschieden Pfarrer Hansjörg Landenberger in den Ruhestand. Foto: Tobias Haas

Acht Jahre lang brachte sich Hansjörg Landenberger als Gemeindepfarrer in Dornhan ein. Nun wurde er feierlich in den Ruhestand verabschiedet.

Dornhan - Seit 2014 war Hansjörg Landenberger Gemeindepfarrer in Dornhan. Nun wurde er im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes in den Ruhestand verabschiedet.

Die festlich geschmückte evangelische Stadtkirche war gut besucht am Sonntag. Musikalisch mitgestaltet wurde der Gottesdienst von der Kantorei und dem Posaunenchor.

Als Dekanatsstellvertreter war Pfarrer Johannes Unz aus Horb-Mühlen gekommen. Er hatte "die Ehre, Pfarrer Landenberger zu entpflichten" und blickte auch auf die gesamte berufliche Laufbahn Landenbergers zurück. Mehr als 41 Jahre lang dauerte diese.

Von Pfalzgrafenweiler über Altensteig bis nach Dornhan

Aufgewachsen in Pfalzgrafenweiler im Nordschwarzwald sei er seiner Heimat immer treu geblieben. Nach Studium, Vikariat und zweitem theologischen Examen ging es für Landenberger nach Neuenbürg. 1989 folgte der Wechsel nach Altensteig und anschließend im Jahr 2000 ins benachbarte Altensteigdorf, wo er 14 Jahre lang tätig war. Danach kam der Wechsel in den Kirchenbezirk Sulz, für den Landenberger die vergangenen acht Jahre als Dornhaner Gemeindepfarrer aktiv war.

Ein besonderer Schwerpunkt habe der Bauernschaft gegolten, für die sich der scheidende Pfarrer etwa bei den regelmäßigen Erntebittgottesdiensten eingesetzt hatte. Neben seiner Familie und Ehefrau Brigitte sei die Kirchenmusik zu einer besonderen Kraftquelle im Leben des Geistlichen geworden. So sang der Pfarrer immer in Chören und auch bei seinem Abschiedsgottesdienst wirkte er als Chorsänger in der Kantorei mit. Die Verse "Jauchzet dem Herrn alle Welt" und "Dienet dem Herrn mit Freuden" aus Psalm 100 standen als Thema im Mittelpunkt des gesungenen und gesprochenen Wortes.

Teil eines großen Teams

In seiner letzten Predigt als Gemeindepfarrer sprach Landenbeger über die Motivation für seinen Dienst in Dornhan, die genau diesem Psalm entsprungen sei. Nach acht Jahren könne er sagen: "Ich war gerne hier." Er habe sich in dieser Zeit nie als Einzelkämpfer gefühlt, sondern als Teil eines großen Teams.

Trotz zahlreicher Aufgaben, wie Trauungen, Taufen, Konfirmationen, Beerdigungen oder Besuche bei Jubilaren und gesundheitlichen Rückschlägen sei er "gut durchgekommen". Das gemeinsame (gesungene) Gotteslob habe ihm dabei immer geholfen, denn "wer singt, der betet doppelt". Das gelte besonders auch in den aktuellen Krisenzeiten.

Die Kirche steckt in einer Krise

Auch die Kirche befinde sich in einer Krise. Jeder Austritt habe ihn geschmerzt. Dennoch gebe es viel Grund für Dankbarkeit, vor allem im Hinblick auf die vielen treuen Mitarbeiter in der Gemeinde.

Pfarrer Unz wünschte dem Verabschiedeten im Namen des Kirchenbezirks Sulz alles Gute. Nach dem Gottesdienst fand ein Ständerling statt. Anschließend gab es noch zahlreiche Grußworte von langjährigen Wegbegleitern zu hören.

Als Vertreter von Bürgermeister Markus Huber sprach Alois Schanz. Er würdigte die enge Verzahnung von Stadtverwaltung und evangelischer Kirche, was sich unter anderem im Kindergarten, der Diakonie und in der Arbeit des Seniorenzentrums zeige. Dass es ihm in Dornhan gut gefallen habe, zeige sich daran, dass Landenberger und seine Frau ihren Lebensabend hier verbringen werden.

Christoph Gruber tritt seinen Dienst am 1. November an

Werner Kraibühler, zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderates, schenkte dem Neu-Ruheständler zum Abschied einen Wanderrucksack und überreichte seiner Frau Brigitte einen Blumenstrauß.

Weitere Grußworte kamen von Ida Klingele für den evangelischen Kindergarten, Pastor Jürgen Blum von der evangelisch-methodistischen Kirche als Vertreter der Dornhaner Ökumene sowie Pfarrer Sascha Michalak aus Betzweiler-Wälde für die Pfarrerkollegen des Nahbereichs.

Landenbergs Nachfolger steht bereits fest. Der bisherige Empfinger Pfarrer Christoph Gruber wird ab dem 1. November die Nachfolge antreten.