Bürgermeister Frank Scholz (von links) und Ortsvorsteherin Angela Seemann lauschen dem Vortrag der Gemeindevorsitzenden Monika Gläsing. Foto: Hezel

Die Evangelische Landeskirche Baden-Württemberg streicht Pfarr- und Dekanstellen. Die Zukunft für die Gemeinde Rotenzimmern ist ungewiss. Eine Unterschriftenaktion gegen die Kürzungen läuft.

Im Rahmen der jüngsten Ortschaftsratssitzung in Rotenzimmern stellte Monika Gläsing, Vorsitzende der Kirchengemeinde Rotenzimmern, den aktuellen Stand zu geplanten Strukturveränderungen im Südwesten der Landeskirche vor.

Kirchenbezirk Sulz

Noch gehört die Gemeinde Rotenzimmern dem Kirchenbezirk Sulz an. Der Dekan des Kirchenbezirks Sulz, Ulrich Vallon, ist im Sommer vergangenen Jahres ausgeschieden. Übergangsweise ist Pfarrer Christoph Hofius als Dekanstellvertreter eingesetzt. Der Oberkirchenrat der Evangelischen Landeskirche Baden-Württemberg strebe an, Pfarrerstellen zu streichen und die Anzahl an Dekanaten zu reduzieren, trug Gläsing vor. Entsprechend werde die Dekanstelle nicht mehr besetzt. Der Kirchenbezirk Sulz werde fusionieren.

Kreis als Grenze gewünscht

Der hohe Kirchenrat wünsche eine kreisscharfe Grenze, was bedeute, dass Gemeinden in ihrer kirchlichen Verwaltungszugehörigkeit ihren Landkreisen angehören, so Gläsing. Zusammengefasste Gemeinden wie Leidringen-Rotenzimmern werde man nicht trennen, außer es sei gewünscht.

Stellungnahme möglich

Die Gemeinden seien aufgefordert, zur Neuanordnung Stellungnahmen abzugeben, doch werde der Oberkirchenrat die Entscheidung treffen. Man habe innerhalb der Gemeinde durch viele Fragestellungen versucht eine Entscheidung zu treffen, verkündete Gläsing. Auf viele Fragen habe keine aussagekräftige Antwort gefunden werden können.

Es werde wohl Richtung Kirchenbezirk Balingen gehen, teilte die Gemeindevorsitzende mit. Dazu werde die Gesamtkirchengemeinde Leidringen-Rotenzimmern eine Stellungnahme verfassen. Auch ist eine Gemeindeversammlung am 12. Mai um 19 Uhr im Gemeindehaus Bickelsberg angesagt, welche sich mit der Thematik befassen wird.

Stichtag 1. Januar 2025

Stellungnahmen der Bezirkssynode Sulz und des Kirchenbezirks Balingen seien auf Mitte des Jahres angedacht, wonach der Oberkirchenrat über den Wechsel der Gemeinden entscheide. Die Fusion werde zum 1. Januar 2025 vollzogen.

Weiter ging Gläsing auch auf den Pfarrplan 2030 ein, welche die Einkürzung von weiteren 25 Prozent der Pfarrstellen vorsieht. Dagegen hat die Kirchenbezirkssynode Sulz am 10. März dieses Jahres mit großer Mehrheit eine Unterschriftenaktion für ganz Württemberg initiiert.

Gottesdienst am 10. Mai

Dabei wird gefordert, den jährlichen Haushaltsüberschuss der Landeskirchen zu jeweils 50 Prozent für kirchliche Aufbauarbeit einzusetzen und die Pfarrstellen im Pfarrplan 2030 um maximal fünf Prozent zu reduzieren und dies nicht nur schwerpunktmäßig in den Gemeinden vor Ort, sondern auch in übergeordneten Strukturen, wie Oberkirchenrat oder Verwaltungsstellen.

Die Gemeindevorsitzende wies zusätzlich auf anstehende Gottesdienste hin. Zum einen werde am 10. Mai ein Gottesdienst durch das Gottesdienstteam gestaltet.

Besuch am 21. Mai

Am 21. Mai um 9 Uhr erhalte die Gemeinde Besuch: 16 Theologiestunden vom Albrecht-Bengel-Haus in Tübingen habe man gewinnen können. Diese würden auf die vier Gemeinden Rotenzimmern, Leidringen, Bickelsberg und Brittheim verteilt. Jeweils drei der vier Studenten würden sich im Gottesdienst vorstellen und diesen halten. Anschließend ginge es zum Mittagessen in den Vogtshof in Leidringen. Auf regen Besuch werde gehofft.

Gläsing verkündete zum Ende ihres Vortrags, dass die Mesnerin der Gemeinde, Rösle Müller, altersbedingt zum Jahresende aufhöre. Die Stelle werde ausgeschrieben.