Der Eingang des Freiburger Landgerichts Foto: Ralf Deckert

Der 52-jährige Familienvater steht in Freiburg wegen Kinderpornografie und Vergewaltigung vor Gericht – und legt ein Teilgeständnis ab.

Vor dem Freiburger Landgericht hat der Strafprozess gegen einen 52-jährigen Polizeibeamten aus der Kaiserstuhlregion begonnen. Dem Mann werden unter anderem die Erstellung von Kinderpornografie und ein Fall von Vergewaltigung vorgeworfen. Es wurden bei ihm kinder- und jugendpornografische Dateien, sowie Munition gefunden. Zu Beginn des Prozesses hat er ein Teilgeständnis abgelegt.

Mittlerweile hat er sich einer Therapie unterzogen

Er räumte ein, Fotos und Videos gesammelt zu haben, auf denen sexuelle Misshandlungen an Kindern und Jugendlichen zu sehen waren. Laut Anklage waren darunter Filme, in denen kleine Kinder vergewaltigt und sadistisch missbraucht wurden.

Er habe viele dieser Dateien nicht angeschaut, erklärte der Angeklagte. Heute tue ihm dies leid: Ihm sei bewusst, dass er durch sein Handeln den Missbrauch an Kindern begünstigt habe. Mittlerweile habe er sich auf eigene Kosten einer Therapie unterzogen.

Pornografische Bilder von Zwölfjähriger angefertigt

Gegenüber der Mutter eines seiner Opfer sagte er, dass er „über das Ziel hinausgeschossen“ sei, als er pornografische Fotos ihrer damals zwölfjährigen Tochter gemacht habe. Das Mädchen war die Schwester eines Klassenkameraden seines eigenen Sohnes.

Seit mehreren Jahren vom Polizeidienst freigestellt

Auch in mehreren anderen Fällen soll der verheiratete, zweifache Familienvater pornografische Fotos von Jugendlichen angefertigt haben. Mittlerweile habe er sein Hobby als Fotograf aufgegeben, sagte der gebürtige Freiburger. Er ist seit mehreren Jahren vom Polizeidienst freigestellt, bekommt aber monatlich nach wie vor 3500 Euro netto Beamtenbezüge. Ihm sei klar, dass er durch diesen Fall wohl sein Einkommen und auch seine Pensionsansprüche verlieren werde, so der Angeklagte zu Beginn des Verfahrens mit einigem Selbstmitleid in der Stimme. Auch seine Frau und seine Kinder, täten ihm leid und er sei froh, dass die Familie zu ihm halte.

Im Keller soll er eine 17-Jährige vergewaltigt haben

Im Laufe des Prozesses wird eine junge Frau vernommen, die der Polizist im Keller seines Hauses vergewaltigt haben soll. Die Zeugin war zum Tatzeitpunkt 17 Jahre alt. Sie konnte laut Anklage nicht mit den Übergriffen des Mannes rechnen, obwohl sie freiwillig zugestimmt hatte, für ein Taschengeld erotische Fotos von sich machen zu lassen.

Im Fall einer Verurteilung wegen schwerer Vergewaltigung droht dem Polizisten eine Haftstrafe von mindestens zwei Jahren.