Das Kindergartengebäude in Böhringen wird bald leerstehen. Foto: Hezel

Erst sollte eine Seniorentagspflege im bald leerstehenden Kindergartengebäude errichtet werden. Doch dies scheint nun gescheitert. Alternativen müssen gefunden werden.

Der Kindergarten in Böhringen wird im Laufe des vierten Quartals in das neue Kita-Gebäude umziehen.

Für die Nachnutzung war zunächst angedacht, eine Seniorentagespflege einzurichten. So sei Kontakt mit der Katholischen Sozialstation Rottweil-Oberndorf aufgenommen worden, teilte Ortsvorsteherin Martina Stier im Ortschaftsrat mit. Der Geschäftsführer der Sozialstation sei dem Vorhaben gegenüber positiv gestimmt gewesen. Zunächst.

Alternativen gesucht

Doch dies habe sich nun geändert, verkündete Stier. Grund: der Kostenrahmen hatte sich verändert. Wenn er jetzt die Aussage machen müsse, ob er das Projekt umsetzt oder nicht, wäre es ein Nein, habe der Geschäftsführer in vergangener Runde erklärt, so Ortsvorsteherin Stier.

Abhängig sei dies allerdings noch von der Regelung der Leistungsbeiträge der Pflegekasse zu teilstationärer Pflege, was momentan noch unter Vorbehalt stehe, erklärte die Ortsvorsteherin. Doch es sehe nicht aus, als würde sich noch etwas anderes entwickeln, weshalb Alternativen für die Nachnutzung gesucht werden müssten.

Interimslösung für Förderkindergarten

In der Gemeinderatssitzung vom 3. Mai hatte sich die Ökumenischer Kinder- und Jugendförderung der Gemeinde Dietingen vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen Förderkindergarten zur Frühförderung von Kindern mit Entwicklungsstörungen, Verzögerungen oder Behinderungen aller art.

Bürger sind kritisch

Der Förderkindergarten ist mit mehreren Standorten vertreten. Der Standort in Bühlingen bei Rottweil sei inzwischen zu klein geworden, weswegen ein anderer Platz gesucht worden sei, wobei der Verein auf das bald leerstehende Grundschulgebäude in Irslingen gestoßen sei, berichtete Ortsvorsteherin Stier. Dieses müsse allerdings umgebaut werden, was zwei bis drei Jahre in Anspruch nehme.

Aus diesem Grund sei es der Wunsch des Förderkindergartens über diese Zeit in das Kindergartengebäudes in Böhringen einzuziehen.

Dorfgemeinschaft fraglich

In der eröffneten Diskussion mit den interessieren Bürgern zeigten sich viele positiv von einem möglichen Standort der Ökumenischen Kinder- und Jugendförderung.

Ortschaftsrat Robert Hudalla verwies nochmals auf die Möglichkeit, einen Treffpunkt für die Bürgerschaft zu errichten. Von den Bürgern wurde dies jedoch kritisch gesehen. Ein Einwohner meinte, den Zusammenhalt in Böhringen halte er für so ein Projekt für zu schwach.

Treffen am 29. Juni

Ortsvorsteherin Stier stellte das Konzept von Tante M vor. Dabei handelt es sich um einen Laden zur Nahversorgung, der 365 Tage von 5 bis 23 Uhr geöffnet ist und überwiegend über Selbstbedienung durch selbstständiges Scannen und Bezahlen der Ware betrieben wird. Für die Umsetzung brauche es aber Franchisenehmer, betonte Stier. Weiter Informationen zum Franchise-Konzept gibt es unter https://tante-m.shop/.

Ortschaftsrat Heiko Walter hingegen sprach sich dafür aus, an der Seniorentagespflege weiterhin festzuhalten, bis eine eindeutige Entscheidung feststeht. Ortsvorsteherin Stier sagte zu, in zwei bis drei Wochen nochmals Rücksprache mit dem Geschäftsführer der Sozialstation zu halten.

Am 29. Juni wird beim Rathaus in Böhringen ein Treffen stattfinden. Dabei soll festgestellt werden, ob sich Bürger finden lassen, die dazu bereit wären, einen Laden oder eine Wirtschaft zu betreiben. Das weitere Vorgehen soll dann in der nächsten Ortschaftsratssitzung besprochen werden. Dem stimmte der Ortschaftsrat einhellig zu.