Der Kindergarten auf dem Wimberg öffnet im Januar. Die Baumaßnahmen waren und sind jedoch nicht gerade vom Glück begleitet. Foto: Klormann

Der Umbau eines Teils der Werkrealschule auf dem Wimberg sollte nach den Weihnachtsferien fertig sein – zumindest so weit, dass dort der neue Kindergarten einziehen kann. Klingt einfacher als es ist. Denn auf der Baustelle hat man seit Monaten mit Schwierigkeiten zu kämpfen.

Calw-Wimberg - Bauvorhaben scheint dieser Tage einfach kein Glück beschieden zu sein – angesichts der massiven Preissteigerungen in der Baubranche vor allem in finanzieller Hinsicht. Doch manchmal fehlt nicht nur das Glück, dann kommt auch noch das Pech dazu. Das könnte man beim Umbau des Verwaltungsgebäudes der Werkrealschule auf dem Wimberg wohl behaupten. Wie der Calwer Gemeinderat im vergangenen Jahr beschlossen hatte, entstehen dort in einem ersten Bauabschnitt unter anderem ein Mehrzweck- sowie zwei Gruppenräume für einen Kindergarten.

Begonnen hatten die Arbeiten im Februar dieses Jahres, ursprünglich war mit Kosten in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro kalkuliert worden. Dabei blieb es nicht. Wie Andreas Hailer vom Hochbauamt der Stadt Calw in der Juni-Sitzung des Bau- und Umweltausschusses berichtet hatte, schlugen die Angebote von Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Elektroinstallation mit rund 200 000 Euro mehr als erwartet zu Buche. Mangels Alternativen stimmte das Gremium damals zu. Im selben Zug war auch klar geworden, dass sich die Fertigstellung des Vorhabens um mindestens drei Monate verzögern werde. Statt wie geplant im September zum Schuljahresbeginn stand als Termin plötzlich Ende des Jahres im Raum – weil die nötigen Handwerker fehlten. Das Ende der Schwierigkeiten war indes noch nicht erreicht.

Kindergarten soll am 10. Januar starten

Einen Überblick zu den aktuellen Herausforderungen gab Hailer in der jüngsten Bau- und Umweltausschusssitzung. "Wir stehen an dem Punkt, dass wir nächste Woche den Maler erwarten", berichtete er den Räten. Was ebenfalls noch fehle, sei unter anderem der Einbau des Bodenbelags. Alles sei "bis auf den letzten Tag eingetaktet" und die Baustelle stehe unter "sehr großem Zeitdruck". Denn am 10. Januar, dem Tag nach den Weihnachtsferien, soll der Kindergartenbetrieb starten. Schon jetzt ist aber klar: Es wird nicht alles am Gebäude fertig sein. Mit jenem Zustand, der bis dahin erreicht sei, "mit dem müssen wir klar kommen", so Hailer.

Eines der größten Probleme sei erst im Sommer klar geworden. Als Arbeiter im Obergeschoss des Hauses die Decke aufrissen – früher war dies nicht möglich, da bis dahin die Verwaltung der Werkrealschule in jenem Bereich residierte – habe sich gezeigt, dass die vorhandene Bausubstanz aus Brandschutzgründen ungeeignet sei, um dort die Lüftungsgeräte einzubauen. Das wiederum habe auch zu Verzögerungen bei anderen Maßnahmen geführt. Mit Mehrkosten sei ebenfalls zu rechnen. Und momentan gebe es überdies Corona-Fälle unter den Handwerkern, was zu Personalausfällen führe. Aber: "Wir müssen da jetzt durch", sagte Hailer.

Immerhin, so erklärte Oberbürgermeister Florian Kling, könne die "Dach-Geschichte" auch im kommenden Jahr erledigt werden. Der Betriebsstart des Kindergartens "hängt nicht von der Lüftung ab", beruhigte er. Wichtig sei vor allem das Erdgeschoss.

Dennoch werde es wohl ein etwas "holpriger Start", meinte Hailer. Nicht zuletzt könnte der Außenbereich voraussichtlich nicht sofort zum Spielen geeignet sein. Da im Januar jedoch eher mit Kälte und Schnee statt blauem Himmel und Sommertemperaturen zu rechnen sein dürfte, werden die dadurch bedingten Einschränkungen wohl überschaubar bleiben.