Günther Reichenberger (links) und Ulrike Heggen ernennen Michael Blodt zum Ehren-Elferrat. Foto: Heinig

Kein Sekt, keine Küsschen und kein Gesang, dafür Abstand und Maske sowie gelichtete Reihen – die Jahreshauptversammlung der Glonki-Gilde fand nach einem Jahr Pause zwar wieder statt, doch ungetrübte Vorfreude auf die Fasnet sieht anders aus. Andreas Fleig wurde zum neuen zweiten Gildemeister gewählt.

VS-Villingen - Sowohl Glonkivatter Günther Reichenberger als auch Glonkimotter Ulrike Heggen begrüßten die Mitglieder, die zur Versammlung erstmals in die weiträumige Neue Tonhalle gekommen waren, gleich zweimal: zum Jahresabschluss 2019/2020 und 2020/2021. Gleichwohl waren die Regularien nach zwei Stunden abgehandelt, denn so – siehe oben – macht eine Glonki-Versammlung schließlich nur wenig Spaß.

Abteilungen lassen sich viel einfallen

Fiel der Rückblick auf das erste der beiden Berichtsjahre noch nahezu normal aus – Adventsfenster, Narrenspiegel, Zähringer Narrentreffen in Fribourg, Kinderball, Glonkibälle, Fasnetsuche und eine noch unbeschwerte Straßenfastnacht – konnten die Griffelspitzer Holger Bögelsack-Singler und Miriam Uhrig vom Coronajahr nur wenig berichten. Die einzelnen Abteilungen, Trommlerzug, Fanfaren- und Spielmannszug mit Majoretten, Trommlerwieber, Glonkinchen und Krawazi-Ramblers, hatten sich im Jahresverlauf dennoch einiges einfallen lassen, um die isolierten Mitglieder mit Clopapier-Challenge, Tour de Glonki, Online-Stammtischen, privaten "Aktion Saubere Landschaft", Weihnachtsbaumschmücken, Outdoor-Proben, Podcast-Studio und Stadtradeln bei Laune zu halten. Höhepunkt des fasnetlosen Jahres war der gemeinschaftliche Online-Ball "VS Lightnight", den, so die Glonkimotter anerkennend, die Glonkis im Wesentlichen mitgestalteten.

Bemerkenswert: Finanziell war das öde Jahr 2020/21 ein weitaus erfolgreicheres als das Fastnachtsjahr davor. In Vertretung von Säckelmeisterin Barbara Mahler berichtete Andreas Fleig – zum letzten Mal als deren Vize – von einem herben Verlust im Jahr 2020 und einem enormen Gewinn im letzten Berichtsjahr. Fleigs Erklärung: Den 2021 nicht angefallenen Ausgaben, vor allem für zwei Glonkibälle, standen Spenden und Zuwendungen sowie der Anteil am Erlös des Online-Balles in ungeahnter Höhe entgegen.

Weiter Fragezeichen hinter der Fastnacht 2022

Auf das Geld hätte man aber gerne verzichtet und dafür Fasnet gefeiert, ließ Günther Reichenberger keinen Zweifel daran, dass seine 1970 Glonki-Mitglieder gelitten haben und immer noch leiden. Schließlich wisse noch niemand, ob und wie die Fasnet 2022 stattfinde, so Reichenberger. Oberbürgermeister Jürgen Roth versprach als Vorsitzender der Zuggesellschaft, dass man diesbezüglich gerade händeringend versuche, Lösungen zu finden.

Immerhin: Für das Plus in der Kasse leisteten sich der Glonki-Vorstand, der Elfer und der Große Rat neue, blau-weiße Glonkiwesten, und Reichenberger kündigte auch für die Glonkinchen die Anschaffung neuer Bekleidung an.

Veränderungen im Elferrat

Neu in den Elferrat aufgenommen sind Michael Walther und Michael Ganter. Michael Blodt wurde nach 25 Jahren als Ratsherr auf eigenen Wunsch daraus entlassen und aufgrund seiner Verdienste zum Ehren-Elferrat ernannt. Die drei Aspiranten Pascal Biermann, Yvonne Bisswurm und Tanja Schreiber haben das Probejahr gut gemeistert und sitzen ab sofort im Großen Rat. Maren Dörr und Dagmar Maczey vertreten dort als Beirätinnen die Glonkinchen und die Trommlerwieber.

Wahlen

"Er will nicht mehr", richtete Glonkivatter Günther Reichenberger der Versammlung vom zweiten Gildemeister Frank Zimmermann aus. Neben Reichenberger und Arwed Dammert als erstem wurde der bisherige zweite Säckelmeister Andreas Fleig zu dessen Nachfolger gewählt. Daniel Oberle ist neuer zweiter Säckelmeister und Miriam Uhrig wurde als zweite Griffelspitzerin wiedergewählt.

Ehrungen

Ehrungen aktiver Mitglieder (2020 und 2021) 25 Jahre: Michael Blodt, Frank Haller, Eric Kessler, Werner Schweizer, Peter Banger, Nenad Grzan, Christian Krüger, Ramona Hirt, Lukas Reichenberger und Ellen Schiffer. 40 Jahre: Bernd Armbruster, Tino Mahler und Thomas Rettenmeier. 50 Jahre: Alois Müller. 70 Jahre: Gerhard Schmid.