Auf dem Rathaus von Schömberg befindet sich eine Sirene. Foto: Gemeinde/Stocker

Die Flutkatastrophe im Ahrtal im Sommer 2021 hat gezeigt, wie verwundbar Deutschland bei Naturkatastrophen ist. Die Alarmierung hat nicht optimal funktioniert. Wieder ins Bewusstsein gerückt ist deshalb die gute alte Sirene.

Bad Liebenzell/Schömberg - Wie sieht es mit den Sirenen in Bad Liebenzell und Schömberg überhaupt aus? Eigentlich gar nicht so schlecht. So berichtet der Kommandant der Feuerwehr Bad Liebenzell, Thomas Bäuerle, dass beim jüngsten bundesweiten Warntag im Dezember alle Sirenen der Kurstadt funktionierten. So haben die Stadtteile Unterlengenhardt, Unterhaugstett, Möttlingen und Beinberg noch ihre eigene Sirene. Maisenbach-Zainen besitzt sogar zwei davon – eine in Maisenbach und eine in Zainen. Damit gibt es im Stadtgebiet sechs funktionierende Geräte. Allerdings muss jemand einen Knopf drücken, um sie auszulösen, weil sie nicht digitalisiert sind.

 

Monakam und Kernstadt ohne Geräte

Keine Sirenen haben Monakam und die Kernstadt. In Monakam ging das betreffende Gebäude mit der Sirene vor rund zehn Jahren in Privatbesitz über. Der neue Eigentümer wollte keine auf seinem Dach, berichtet Bäuerle. Die noch bestehenden Geräte in den anderen Ortsteilen befinden sich auf öffentlichen Gebäuden. Damit sind sie in ihrem Bestand gesichert.

Die Kernstadt und Monakam sollen neue digitale Sirenen bekommen. Aber auch in den Stadtteilen mit analogen Geräten bricht in diesem Bereich das digitale Zeitalter an. "Wann das passiert, kann man noch nicht sagen", so Feuerwehrkommandant Bäuerle im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Stadt hofft auf Zuschüsse.

Keine Reparaturen möglich

Und wie sieht es in der Gemeinde Schömberg aus? Der Kernort, Schwarzenberg und Bieselsberg haben Sirenen auf öffentlichen Gebäuden, Oberlengenhardt auf einem privaten Anwesen, teilt Stefanie Stocker, Pressesprecherin der Gemeinde, auf Anfrage mit. Wie in Bad Liebenzell haben beim Warntag im Dezember alle Geräte funktioniert. An den bestehenden Sirenen gibt es keine Reparaturen, "da sie veraltet sind und eine Anbindung an das Modulare Warnsystem des Bundes nicht gewährleistet ist", teilt Stocker weiter mit.

Bis jetzt nur ein Konzept

Wie groß ist die Anzahl der Sirenen, die in Schömberg gekauft werden? "Es gibt bisher nur ein Konzept, das aufzeigt, wie viele Sirenen insgesamt notwendig wären, um die Bevölkerung in Schömberg zu warnen", so Stocker: "Dies wären insgesamt 14 Standorte in allen Teilorten."

Wo liegen die Standorte? Das könne man noch nicht konkret sagen, teilt Gemeindesprecherin Stocker mit. Die Anzahl hänge davon ab, wann die Sirenen beschafft würden und wie sich die Preise bis dahin entwickelten. "Wir haben bisher nur ein Orientierungsangebot in Höhe von rund 300 000 Euro nur für die Sirenen", fügt Stocker hinzu. Hinzu würden aber noch Kosten unter anderem für die Notstromversorgung und notwendige Fundamente kommen, gibt die Gemeindesprecherin zu bedenken. Hinsichtlich eventueller Förderungen teilte Stocker mit, dass es aktuell kein Zuschussprogramm gebe und auch nicht in Aussicht gestellt sei.