Der Starkregen im Sommer 2021 in Bösingen ist vielen Menschen noch in Erinnerung. Foto: Klemm

Extrem-Wettereignisse und großflächige Stromausfälle können verheerende Folgen haben. Die Stadt will für den Notfall gerüstet sein.

Starkregen, Hochwasser, Hitzeperioden – infolge des Klimawandels nehmen Extrem-Wettereignisse zu. Nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs rücken zudem die Themen Cybersicherheit und Energieknappheit immer mehr in den Fokus. Die Stadt will sich gegen Krisen wappnen und hat sich dafür die EnBW ins Boot geholt. Die Pläne wurden nun am Dienstag im Gemeinderat vorgestellt. Die CDU-Fraktion hatte im November in einem Antrag angefragt, wie gut die Stadt auf solche Situationen vorbereitet ist.

Weitsicht gezeigt

Bereits 2019, noch vor der Flutkatastrophe im Ahrtal, hatte sich die Stadt an die EnBW gewandt, um ein Krisenhandbuch zu erstellen. Margot Fritz vom Krisenmanagement der EnBW lobte diese Weitsicht. Gemeinden, die jetzt auf das Unternehmen zukommen, müssten bis 2024 auf einen Termin warten.

Das Handbuch ist ein Nachschlagewerk für Notfall- und Krisensituationen und enthält Einsatzpläne, Alarmierungslisten und beinhaltet auch Maßnahmen zur Krisenbewältigung. Insbesondere die Szenarien Stromausfall Hochwasser und Starkregen, Wetterereignisse, die sich laut Fritz in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt haben, werden in dem Handbuch betrachtet.

Auch für Bürger?

Auch die Kommunikation mit der Bevölkerung, beispielsweise über Fahrzeuge, die mit Lautsprechern ausgestattet sind, und Notunterkünfte, wie die Neckarhalle, sind in diesem Handbuch festgelegt. Da das Krisenhandbuch sensible Daten beinhaltet, haben nur berechtigte Personen Einblick, es ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Im kommenden Jahr seien dann Übungen geplant, in denen verschiedene Szenarien erprobt werden, um die entsprechenden Abläufe zu optimieren.

Von Thomas Hartmann (FWV) wurde angeregt auch ein Handbuch für die Bevölkerung zu erstellen, damit Bürger wissen, wie sie sich im Notfall verhalten sollten.

Bürgermeister Hermann Acker und Margot Fritz stimmten diesem Vorschlag zu, allerdings lohne sich ein gedrucktes Exemplar nicht, da das Handbuch kontinuierlich aktualisiert werden müsse und häufig auch gar nicht erst aufbewahrt werde. Sie sprachen sich für eine digitale Lösung auf der Webseite der Stadt aus. Im Falle eine Stromausfalls müsse man sowieso Wege finden, um mit der Bevölkerung zu kommunizieren, so Acker.

IT-Sicherheit soll verbessert werden

Aufgrund zunehmender Berichte über Cyberattacken fragte Dieter Rinker (FWV) nach dem Stand der IT-Sicherheit in der Verwaltung.

Manuela Schumann, Verwaltungsleiterin Allgemeine Verwaltung, erklärte, dass das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Handlungsanweisungen und Standards vorgebe, die man auch in der Oberndorfer Verwaltung erreichen möchte. Im Laufe dieses Jahres soll auch ein IT-Notfallhandbuch erarbeitet werden. Potenzielle Cyberattacken seien ein ernstzunehmendes Thema: „Die Frage ist nicht, ob es passiert, sondern wann“, so Schumann.