Kritik gibt es am derzeitigen Erscheinungsplatz des Exerzierplatzes in der Horber Kaserne. Foto: Kupferschmidt

Der Exerzierplatz in der Kaserne. Ein Schmuckstück früherer Tage. Auf dem Boden sogar ein Kunstwerk, wie Josef Nadj (Kunstverein oberer Neckar, Förderverein Künstlerhaus) erklärt hatte. Doch jetzt ist er ein Saustall!

Horb - Gemeinderat Hermann Walz (ULH) ist mit seinem Unternehmen HWC (Pflege, Covid-Tests) direkt betroffen: "Besucher sehen dort einen Saustall! Es kann nicht im Sinne der Stadt sein, dort einen Abstellplatz für Container zu machen. Was mich noch mehr aufregt, sind die Dreckhaufen hinter den Containern. Und das, obwohl das dort die Besucher vom Innonet, Quartier 77 oder dem Fitnessstudio König sehen!"

OB Peter Rosenberger: "Die Erdhügel sind von der Großbaustelle. Wo sollen die hintransportiert werden?" Walz: "Zunächst wurde dort der Aushub von der Baustelle gelagert. Um zu untersuchen, ob der Boden belastet ist. Das wurde alles inzwischen abgefahren." OB Rosenberger: "Da kommt nach unseren Informationen kein weiterer Aushub dazu!"

Und was ist mit den Containern? Rosenberger: "Die Container werden dort zwischengelagert. Sie dienen für die Siedlung für Flüchtlinge. Das ist dafür die geeignete Fläche!"

Hat der Saustall auch was Gutes?

Ja. Michael König (FD/FW) hatte vorgeschlagen, dass man umgehend die künftige Fläche des Exerzierplatzes definiert. Auch OGL und BiM hatten sich neben der FD/FW-Fraktion dem Antrag angeschlossen.

OB Rosenberger: "Die Container bieten die einmalige Chance, zu sehen, wie wirkt der Platz mit einer dreistöckigen Bebauung. Wir werden diese bald so platzieren, dass wir als Gremium und die Bürger einen Eindruck bekommen, wie die Dimension des zukünftigen Platzes und der Bebauung sein werden."

Container-Domino, bis es passt. Rosenberger: "Wir sind auch schon dabei, die richtigen Planer zu suchen. Um noch vor der Bebauung des Platzes klären zu können: Was passt da? Ein Park? Wasserspiele. Der gemeinsame Antrag der Fraktionen flankiert das!"

Rathaus: Ganz normale Baustelle

Für das Rathaus ist das "kein Saustall", so Sprecherin Inge Weber: "In der ehemaligen Hohenbergkaserne sieht es aus wie auf einer normalen Baustelle. Schließlich ist es die größte innerörtliche Entwicklungsmaßnahme der letzten Jahrzehnte. Dort werden zwar teilweise Gebäude im Bestand genutzt, größtenteils wird jedoch neu gebaut, in den vergangenen Monaten wurden auch Leitungen neu verlegt. Zudem haben wir in der Kernstadt benachbarte Baustellen, z.B. im Tiefer Weg, wo eine Zwischenlagerung des Bauaushubs notwendig ist. Dieses wird auf dem stadteigenen freien Exerzierplatz gemacht, wodurch die Stadt Transportkosten zu weiter gelegenen befestigten Flächen spart, und somit letztlich das Geld der Steuerzahler."