Die Leitplanken werden angebracht. Foto: Reimer

Das Warten hat bald ein Ende. Nach über zwei Jahren sind die Arbeiten an der Kreisstraße 5563 fast abgeschlossen. Die Bürger atmen auf. Doch der Landkreis muss tief in die Tasche greifen.

Epfendorf - "Die teuersten 100 Meter im Landkreis." So wurde der Abschnitt der K 5563 im Kreistag bereits genannt, erzählt der Epfendorfer Bürgermeister Mark Prielipp.

Baubeginn im Mai 2020

Bereits im Mai 2020 war Baubeginn. Etwa ein Jahr später sollte die Hangrutsch-Sanierung eigentlich abgeschlossen sein. Doch früh stellte sich heraus, dass der Untergrund Probleme bereiten wird.

Knapp 40 Meter lange Anker mussten zum Einsatz kommen, um den Hang zu sichern. Bei den Bohrungen stieß man auf zerklüfteten Untergrund und auch auf sulfathaltiges Bergwasser, das Schäden an den Ankern verursachen kann, erklärt Wolfgang Dausch vom Straßenbauamt des Landkreises. Zuvor habe es zwar Baugrunduntersuchungen gegeben, dass man allerdings auf solche Schwierigkeiten stoßen werde, war wohl nicht vorhersehbar, so Dausch. Die umfangreichen und aufwendigen Spezialtiefbauarbeiten sorgten für die immense Verzögerung.

Leitplanken und Fahrbahnmarkierung

Im August wurde dann der letzte Anker gesetzt. Seitdem befinden sich die Arbeiten auf der Zielgerade. Die anschließenden Kanal- und Straßenbauarbeiten wurden innerhalb von sechs Wochen fertiggestellt. Derzeit stehen noch die letzten Maßnahmen an. Die Leitplanken werden installiert und die Fahrbahnmarkierungen werden aufgetragen. Am kommenden Freitag wird die Kreisstraße 5563 wieder freigegeben, erklärt Dausch.

Einzig die Netzsicherung der Böschung oberhalb der neuen Stützmauer muss wieder gerichtet werden. Das soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Dafür müsse die Straße nochmal etwa eine Woche lang halbseitig gesperrt werden. Der Verkehr werde dann per Ampel geregelt.

Mehr als 2,4 Millionen Euro

Die Kosten wurden anfangs auf etwa 2,4 Millionen Euro geschätzt. Genauere Auskünfte wie teuer es nun tatsächlich wird, kann Dausch derzeit nicht geben. "Es wird auf jeden Fall teurer", sagt er.

Dass die Arbeiten nun endlich abgeschlossen werden, dürfte nicht nur beim Landratsamt für Erleichterung sorgen. Nach über zwei Jahren ist die direkte Verbindung zwischen Epfendorf und Harthausen wieder frei, auch der Busverkehr kann nun auf dieser Strecke Fahren, erklärt Bürgermeister Mark Prielipp.

Anker werden elektronisch überwacht

Eine Messelektronik überwacht die Anker rund um die Uhr. Zwei mal täglich werden Daten an ein Ingenieurbüro übermittelt, erklärt Dausch.

Sollte sich die Stabilität der Konstruktion in den kommenden Jahren noch gravierend ändern, besteht die Möglichkeit die Anzahl der Anker zu verdoppeln. Die Einlässe hierfür sind in der Stützmauer sichtbar.

Die Lebensdauer der neuen Konstruktion liege bei mehreren Jahrzehnten, erklärt Dausch. An der K 5563 dürfte daher auf absehbare Zeit erstmal Ruhe einkehren.