Beim PITCH (von rechts): Gemeinderätin Engül Köhler, Bürgermeister Marco Gauger, JU-Chef Julian Däuble, Bürgermeisterin Sabine Zenker und Kreisrat Simon Klass. Foto: Gaiser

1,5 Prozent der Gemeinderäte im Land sind unter 25 Jahren. Zu wenig, findet die Junge Union und lud zur Diskussion ins Youz nach Nagold ein.

Hürdenabbauen und über Kommunalpolitik informieren, das war das Ziel des PITCHes der Jungen Union, die für die Kommunalwahl 2024 wirbt.

Der Kreisvorsitzende Julian Däuble moderierte eine Runde, bei der vier jungen Kommunalpolitiker aus dem Kreis Calw von ihrem Engagement in den Kommunalparlamenten berichteten.

„Keine Sitzung ist ergebnislos“

„In der Kommunalpoltik gibt’s immer ein Ergebnis, keine Sitzung ist ergebnislos“, sagte Marco Gauger, Bürgermeister von Bad Wildbad. „Im Gemeinderat gestalten wir den Ort und regeln das Zusammenleben“, sagte Engül Köhler, Gemeinderätin in Egenhausen. Wichtig sei ihr, dass Entscheidungen gemeinsam erkämpft und erstritten werden. „Die Angst vor zu viel Arbeit oder zu viel Zeit, soll niemand abschrecken, nicht fürs kommunale Amt zu kandidieren“, sagte Köhler auf die Frage, wie viel Zeit das Mandat erfordere.

„Wenn ihr in die Gemeindepolitik geht, braucht ihr keine Fernsehunterhaltung“, sagte Sabine Zenker, Bürgermeisterin von Enzklösterle. „Die schönsten Geschichten schreibt das Leben.“ Und das schöne an der Kommunalpolitik sei, dass man sehr schnell und direkt Dinge auf den Weg bringen könne. Die Aufgaben seien sehr vielseitig.

Was “mitzubringen“ ist

Was man nun als Gemeinderat mitbringen müsse, fragte JU-Kreisvorsitzender Julian Däuble, Marco Gauger. Dieser entgegnete: „Eine gewisse Toleranz für eine große Bandbreite an Themen. Beispielsweise fängt das Thema Klimaschutz in der Kommune beim Hundehaufen an und endet beim Windrad.“ Alle gesellschaftlichen Themen würden wie nie zuvor auf der kommunalen Ebene durchschlagen. Hierin liege auch das Spannende in der Kommunalpolitik.

Für die Kreisebene berichtete der jüngste CDU-Kreisrat Simon Klass aus seiner Tätigkeit im Calwer Kreistag.Aus seiner Sicht brauche man auch Geduld. Im Kreistag sei die Themenvielfalt groß und daher die Tätigkeit arbeitsteilig. Am Ende treffen aber kommunalpolitische Entscheidungen jeden. Daher wolle er auch motivieren, sich selbst einzubringen und zu gestalten.

Alle werben für kommunales Engagement

Alle Teilnehmer warben für kommunales Engagement. Insbesondere, um Themen in die Bevölkerung rückzukoppeln brauche es auch das Engagement junger Menschen und junger Eltern, sagte Engül Köhler, die auch fürs Europaparlament kandidiert. „Die Türen für junge Menschen stehen sperrangelweit offen“, ergänzte Marco Gauger. „Bewerbt euch und werft den Hutin den Ring“.

„Zukunft kann vor Ort gestaltet werden. Nirgends ist sie so gestaltbar wie in kommunalen Gremien. Ganz nach dem Motto ‘Machen statt Kleben“ laden wir alle Jugendlichen herzlich ein, sich kommunalpolitisch zu engagieren, am besten mit einer Kandidatur für den örtlichen Gemeinderat“, sagte der JU-Kreisvorsitzende Julian Däuble abschließend.