Für rund 107000 Euro kauft die Stadt Geislingen dieses Löschfahrzeug für die Erlaheimer Feuerwehrabteilung. Foto: Merkel

Der Fuhrpark der Erlaheimer Feuerwehrabteilung wird zügig modernisiert: Der Geislinger Gemeinderat hat dem Kauf eines gebrauchten Löschgruppenfahrzeugs zugestimmt.

Geislingen-Erlaheim - Seit 2012 ist bei der Erlaheimer Wehr ein LF16/12 im Einsatz, Baujahr 1991. "Es ist in die Jahre gekommen", hielt Geislingens Hauptamtsleiter Christian Volk fest.

Altes Auto hat Dienstende erreicht

Gesamtfeuerwehrkommandant Marc Brobeil ergänzte: "Nach 30 Jahren ist für Feuerwehrfahrzeuge eigentlich Dienstende." Das Ruhestandsalter hat das Erlaheimer Löschfahrzeug also erreicht – ein neues muss her.

Ein wirklich neues jedoch bekommt die Abteilung nun zwar nicht. Dafür aber ein größeres – und zudem zwei Jahre früher als geplant.

Neun statt sechs Sitzplätzen

Die Abteilung will den "Einsatzwert" ihres wichtigsten Fahrzeugs erhalten und deshalb kein neues Mittleres Löschfahrzeug (MLF) haben. Denn ein solches böte nur sechs Einsatzkräften Platz (einer Staffel) statt bisher neun (einer Gruppe).

Also soll es ein Löschgruppenfahrzeug 20 werden: Mit ihrem LF 16/12 sei die Erlaheimer Wehr gut gefahren, sagte der Abteilungskommandant Albrecht Zirkel. Er und seine Kameraden wären glücklich, wenn das auch mit dem LF 20 möglich würde.

Gebrauchtmarkt "angespannt"

Das wird es: Bei einem Spezialhändler in Thüringen ist Geislingen fündig geworden. Jener bietet für rund 107 000 Euro ein gebrauchtes LF 20 an – und die Stadt greift schnell zu, weil "der Gebrauchtmarkt angespannt" ist, wie Hauptamtsleiter Volk sagte.

Der Gemeinderat votierte einstimmig dafür, das gebrauchte Fahrzeug zu kaufen. Von den in der Geislinger Schulmensa versammelten Feuerwehrleuten erhielt diese Entscheidung spontanen Applaus. Dass dies eine richtige Entscheidung war, verdeutlichte auch Kommandant Marc Brobeil: Der gebrauchte Mercedes-Benz Ateco wurde vorher von einer Feuerwehrschule verwendet, hat daher einen sehr niedrigen Kilometerstand und "steht technisch top da".

Außerplanmäßige Ausgabe

Bleibt noch die Frage der Finanzierung: Weil ein Ersatz des alten Autos erst für 2024 geplant gewesen ist, hat die Stadtverwaltung nach Wegen gesucht, den vorgezogenen Kauf, für den es keine Landesförderung gibt, über eine außerplanmäßige Ausgabe abzudecken.

Die Lösung: Der Feldweg Hundsplatz/Waldhof soll dieses Jahr nur teilweise erneuert werden. Das spart rund 90 000 Euro, also fast den Betrag, der für den Autokauf benötigt wird. Außerdem wird das alte LF16/12 zum Verkauf angeboten – das soll auch noch ein paar Euro erlösen. Geld spart zudem, dass die Erlaheimer Wehr den größten Teil der Ausrüstung ("Beladung") ihres bisherigen Fahrzeugs übernehmen kann.

Plan: 15 Jahre im Einsatz

Obwohl das künftige Löschfahrzeug bereits 19 Jahre alt ist, soll die Abteilung lange etwas davon haben: Angestrebt ist eine Einsatzzeit von 15 Jahren.