Glasfaserkabel Foto: Sina Schuldt/dpa

72 Millionen Euro soll der Glasfaserausbau in der Kernstadt und den Ortsteilen kosten. Bislang hängen 632 Kunden an diesen Leitungen. Die Stadtwerke wollen das Netz ausbauen – aber das dauert.

„Dauert das 30, 40 Jahre?“, fragte Dietmar Foth (FDP) in der Sitzung des Stadtwerkeausschusses am Mittwochabend. Es ist ein Mammutprojekt, das die Stadt angeht: Alle Haushalte sollen schnelles Internet bekommen. Beim Blick auf die Karte wird klar – da ist noch viel zu tun.

Der Ausbau soll sukzessive vonstatten gehen und nein, entwarnt Bürgermeister Ermilio Verrengia, so lange soll das Ganze nicht dauern. Aber eben auch nicht von Jetzt auf Gleich erledigt sein. Und das liegt am Sparsamkeitsgedanken.

Stadtwerke können keine Dumpingpreise anbieten

Denn immer dann, wenn ohnehin Straßenbaumaßnahmen anstünden, sollten künftig gleich Glasfaserkabel verlegt werden. Sämtliche Neubaugebiete bekommen oder haben das sowieso schon.

Ob weitere Internetanbieter langsam nervös würden? Das wollte Grünen-Stadtrat Erwin Feucht wissen. Für den frisch ernannten Prokuristen der Stadtwerke, Matthias Pyka, ist das schwer einzuschätzen. Die großen Unternehmen, sagt er, würden sich die Rosinen rauspicken und nicht flächendeckend arbeiten. Das aber täten die Stadtwerke – die freilich keine Dumpingpreise unter 30 Euro im Monat anbieten könnten.

Im Stadtgebiet gibt es laut Pyka 15 000 Gebäude. Sie alle sollen in Zukunft mit Glasfaser versorgt werden. Wünschenswert ist das für Angela Godawa (SPD), die sich in der Vergangenheit von Bürgern anhören musste, dass der Gemeinderat in Sachen Internet als „Schlafmütze“ unterwegs sei.